Christian, jetzt ist genau das eingetreten, was wir nach dem Qualifying gesagt haben: Regen und Chaos.
Christian Danner: Ja, absolut. Es war mit ein bisschen Durcheinander gewürzt, aber so gehört es doch! Ich fand es okay.

Ist es auch für die Zuschauer okay, kein echtes Rennende zu sehen?
Christian Danner: Damit muss man leben. Es war ein Risiko für die Fernsehzuschauer. Sie bekamen das Rennen nicht in der Nacht, dafür gab es das Regenrisiko, das nicht so unwahrscheinlich war. Man sollte vielleicht darüber nachdenken, ob nicht 16:00 Uhr die bessere Startzeit wäre. Dann gibt es kein Lichtproblem.

Was sagst Du zum Rennen?
Christian Danner: Es war gut, wenn jemand kühlen Kopf behalten hat. Brawn hat klassisch entschieden: Es war trocken, also fuhren sie Slicks. Es war wieder trocken, also fuhren sie wieder Slicks. Es war nass, also fuhren sie Regenreifen. Und so weiter... Das war sehr gut.

Bei Timo Glock hat es sich andersherum auch ausgezahlt.
Christian Danner: Ja, aber das Risiko war wahnsinnig groß. Es kommt immer auf die Position an. Wer vorne ist, muss verteidigen, wer hinten ist, muss angreifen und kann mehr riskieren.

Das größte Risiko ist Ferrari eingegangen...
Christian Danner: Das war hirnverbrannt. So blöd musst du erst einmal sein. Es war zu diesem Zeitpunkt strohtrocken. Jeder weiß, dass ein Regenreifen im Trockenen nach einer Runde kaputt ist. Das war voll daneben.

Mit Timo Glock und Nick Heidfeld standen zwei Deutsche auf dem Podium.
Christian Danner: Das war toll. Heidfeld hatte viel Sprit, blieb draußen und hatte viel Glück dabei. Aber wer bei diesem Rennen unter die ersten Drei fährt, ist klasse. Timo hat ebenfalls gepokert. Toll fand ich, dass er das Wetter beobachtet und dann seine Entscheidung getroffen hat. Das war sehr gut. Du darfst das Denken im Auto nicht einstellen!