Als Nico Rosberg im Rennen von Malaysia plötzlich als Erster aus der ersten Kurve kam, schickte er einen Dank in Richtung Ingenieure. "Als Fahrer hat man da nicht so viel Einfluss, das ist mehr das Auto und wie die Ingenieure die Kupplung abgestimmt haben. Das hat echt gut geklappt. Es war echt cool, da in Führung zu gehen und niemanden vor sich zu haben", erzählte der Williams-Pilot danach. Er konnte auch gleich ein gutes Tempo gehen und den Toyota in seinem Heck abschütteln. Dass er den TF109 auf der Strecke schlug, stimmte Rosberg besonders positiv.

"Wir waren im Rennen also im Trockenen das zweitbeste Auto, würde ich sagen. Es ist auch eine meiner Stärken, im Rennen rauszugehen und konstante Runden zu fahren; nur jedes Mal etwas schneller. Es lief also alles gut", sagte Rosberg. Auch mit dem Reifenabbau hatte er diesmal keine Probleme. So ließen die hinteren zwar etwas nach, doch das wirkte sich nicht allzu stark aus. Klar war dem Deutschen aber, dass er das Rennen auch nicht gewonnen hätte, wenn es trocken geblieben wäre. "Brawn hat uns klar geschlagen, die sind so um die sieben Zehntel schneller." Platz drei wäre es nach Rosbergs Ansicht geworden, denn Barrichello hätte ihn wohl auch noch eingeholt. "Es wäre fantastisch gewesen, durch die eigene Leistung Dritter zu werden. Von der Pace her wäre das ein tolles Ergebnis gewesen."

Es lief einfach nicht

Es wurde aber nicht Platz drei, sondern dank Regen und Verwirrung Position acht. Rosberg musste aber betonen, dass die Arbeit vom Team dabei nicht schlecht war. "Wir haben aber auf Inlaps und Outlaps viel Zeit verloren. Ich war so oft auf den falschen Reifen zur falschen Zeit. Wenn man zu Beginn der Runde ist, wenn der Regen kommt, dann verliert man im Vergleich zu anderen, die gleich an die Box können. Es lief einfach nicht für uns", meinte er. So fuhr er mit Slicks im Regen, dann mit Wets im Trockenen, danach mit Intermediates im starken Regen und mit Wets im Monsun. Dem Team gab er dafür aber nicht die Schuld, sondern meinte, dass er auch im Nachhinein die gleichen Entscheidungen treffen würde. Es sei eben einfach nicht für ihn und das Team gelaufen.

Der Tageszeit gab er auch nicht die Schuld, denn die vergangenen Tage hätten gezeigt, dass es auch um 15:00 Uhr oder um 14:00 Uhr regnen kann und von der Sicht her sei es ohnehin OK gewesen. "Es war nicht gefährlich, weil die richtigen Entscheidungen getroffen wurden." Trotzdem blieb am Ende nur ein halber Punkt, aber Rosberg ließ sich dadurch nicht beirren. Denn das Gefühl sei gut, weil das Team vorne dabei sei. "Früher oder später wird es auch für uns laufen. Ich denke früher, denn es wird Zeit, dass wir das Ergebnis holen, das wir verdienen. Es lief in Melbourne nicht für uns, wir bekamen Punkte, es lief hier nicht für uns und wir holten trotzdem Punkte - oder wie auch immer ihr das nennen wollt", sagte er.

Knackpunkt Entwicklung

Williams sei vorne dabei und das sei gut. Das Team habe Fortschritte gemacht, stellte Rosberg fest. "Jetzt liegt eben alles an der Entwicklung, weil es so eng beisammen liegt. Ich denke, wir sind hinter Toyota und Red Bull das vierte Team, wir müssen also sehr vorsichtig sein. Wenn wir es richtig hinkriegen, geht es nach vor, wenn nicht, können wir schnell verlieren. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir dieses Jahr gute Arbeit leisten", meinte er. Rosberg war sogar so gut drauf, dass er zur Feststellung meinte, dass er nun eigentlich der beste finnische Fahrer sei: "Wenn man bedenkt, dass die andere Beiden in einem Ferrari und McLaren sitzen, dann ist das nicht schlecht."