Eineinhalb Punkte durfte Red Bull aus Malaysia mitnehmen, das Gefühl war aber auch nach dem zweiten Grand Prix der Saison kein besonderes. Das begann bei Sebastian Vettel, der sich über seinen Ausfall ärgern musste - vor allem über die Technik. "Es gibt da nicht viel zu erzählen. Ich war auf Intermediates und die waren ziemlich kaputt, da es vor dem plötzlichen Wolkenbruch nicht sehr nass war. Ich kam zu Kurve sieben und auf einmal war da viel Wasser. Ich blieb aber vorsichtig. Ich verlor das Auto wegen Aquaplaning und da konnte ich auch nichts dagegen machen. Es war zu viel Wasser und meine Reifen waren dafür nicht gemacht", berichtete der Deutsche.

Und eigentlich hätte der Dreher auch kein großes Problem sein sollen. Doch wie schon im Training in Melbourne versagte das Anti-Stall-System und der Motor ging aus. "Ohne das hätte ich mich einfach gedreht, etwas Zeit verloren und das wäre es dann gewesen. In der Vergangenheit hatten die Fahrer drei Pedale, ein Gas, eine Bremse und eine Kupplung. Wenn man sich drehte, wusste man genau, was zu tun ist. Jetzt liegt es nicht mehr in unseren Händen, es ist also schade, dass wir aus diesem dummen Grund ausgeschieden sind", ärgerte sich Vettel.

Webber gab nicht der Tageszeit die Schuld

Eine Mischung aus Ärger und Erleichterung gab es bei Mark Webber. Einerseits war der Australier froh, dass zur rechten Zeit abgebrochen wurde, andererseits hätte er auch gerne mehr Runden gefahren, um vielleicht noch auf das Podest zu kommen. "Aber so ist es nun einmal, also habe ich gemischte Gefühle." Webber war nach dem Rennabbruch sehr aktiv in der Kommunikation mit den Fahrerkollegen, da er einen Restart für falsch hielt. Als es um 19:00 Uhr Ortszeit dann fast völlig dunkel war, sah er sich auch bestätigt. "Ich bin mir aber nicht sicher, ob man die Tageszeit für die Bedingungen verantwortlich machen kann, da das Wetter auch um 15:00 Uhr schlecht war. Es scheint einfach einer dieser Tage gewesen zu sein. Es war der nebligste und kühlste Tag, den ich in Malaysia je an einem Renntag erlebt habe", sagte Webber.

Für Teamchef Christian Horner war vor allem die Reifensituation während des Rennens eine schwierige. Ihm war klar, dass der Regen kommen würde, nur wann wusste er nicht. Das Problem für Red Bull wie für alle Teams war, dass es nicht wie erwartet sofort voll regnete, sondern zunächst nur leicht. Deswegen war die Entscheidung auch falsch, gleich beide Fahrer auf extreme Wets rauszuschicken. "Wir haben Sebastian dann auf Intermediates gesetzt. Kurz bevor der Regen kam, war er der Schnellste auf der Strecke, aber leider drehte er sich auf seiner Inlap, bevor er die Extremes holen konnte. Das Anti-Stall hat den Motor nicht am Laufen gehalten und das war das Ende seines Rennens", erzählte Horner. Bei Webber vermutete der Teamchef, dass er nach dem Wechsel zurück auf Intermediates und dann wieder Extremes bis auf den dritten Platz vorgekommen wäre, wenn es noch eine Runde weitergegangen wäre. So wurde es Platz sechs.