Der Malaysia GP 2009 war ein kurzer: Nach 33 Runden wurde das Rennen bei starkem Regen abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt führte das Safety Car von Bernd Mayländer das Rennen vor Jenson Button, Timo Glock, Nick Heidfeld und Jarno Trulli an. Der Regen und die Wassermassen auf der Strecke waren jedoch zu viel, um das Rennen fortzusetzen - selbst hinter dem Safety Car.

Gewertet wurde nach dem Stand der vorletzten Runde, weswegen Heidfeld Platz 2 vor Glock, Jarno Trulli, Rubens Barrichello, Mark Webber und Lewis Hamilton belegte. Der letzte Punkt ging an Nico Rosberg, der das Rennen zu Beginn sogar angeführt hatte.

"Es war ein verrücktes Rennen", fasste Sieger Jenson Button zusammen. "Mein Start war ziemlich schlecht, ich hatte viel Übersteuern und ein Problem mit den Reifen. Danach war meine Pace gut. Am Ende habe ich aber noch nicht mal die Zielflagge gesehen."

Ferrari erlebte kein gutes Wochenende., Foto: Sutton
Ferrari erlebte kein gutes Wochenende., Foto: Sutton

Noch verrückter verlief der Grand Prix für Glock. "Zum Schluss war es eines meiner besten Rennen", sagte er. "Ich hatte am Start Schwierigkeiten, bin zurückgefallen und hing dann im Verkehr." Als er dann die Wolken tief hängen sah riskierte er einen Wechsel auf Intermediates. "Hinter dem Safety Car war es dann verwirrend. Mein Ingenieur sagte mir, ich sei Erster, dann habe ich gesehen, dass Jenson auf P1 war und es hieß, dass ich Zweiter sei. Jetzt bin ich Dritter - hoffentlich bleibt das so." Für Nick Heidfeld lief es genau umgedreht. "Ich habe erst bei der Siegerehrung gesehen, dass Nick Zweiter ist", gab Mario Theissen zu. "Wir hatten ihn vorher auf Platz drei gesehen."

Ein trockener Start

Der Gewinner des Starts war Nico Rosberg. Der Deutsche zog an Jarno Trulli, Timo Glock und Jenson Button vorbei und fuhr in den ersten Runden einen Vorsprung von drei bis vier Sekunden auf Trulli und Button heraus. Noch schlimmer als den schlecht gestarteten Button erwischte es Robert Kubica. Der BMW Sauber-Pilot klagte schon auf der Einführungsrunde über seltsame Motorengeräusche, blieb dann am Start fast stehen und fiel kurz darauf mit einem rauchenden Heck aus. Nicht viel weiter kam Heikki Kovalainen, der in der Anfangsphase abflog und zum zweiten Mal innerhalb einer Woche früh ausschied.

"In der Formationsrunde hatte ich plötzlich keinen Antrieb mehr im Motor und sagte: Es gibt ein Problem", berichtete Kubica. "Es ging dann normal los, aber lief nicht rund. Ich hatte beim Start keine Power, es hieß, wir kriegen das hin, aber das klappte nicht."

Taktikfehler bei Ferrari

Button fuhr den zweiten Sieg ein., Foto: Sutton
Button fuhr den zweiten Sieg ein., Foto: Sutton

Danach begann das Warten auf den Regen. Ein Fahrer nach dem anderen musste an die Box und wieder auf weichen Reifen hinausgehen, da es noch nicht regnete - die dunklen Wolken drohten jedoch. Bei Kimi Räikkönen riskierte Ferrari in Runde 18 einen Wechsel auf Regenreifen, obwohl die Strecke noch trocken war.

Der Reifenpoker ging für den Finnen nicht auf: Der Regen ließ zu lange auf sich warten und der Finne verlor über 20 Sekunden und zerstörte sich die Regenreifen, die dann auch unter nassen Bedingungen keine Hilfe mehr waren. "Es war ein Lotteriespiel", gestand Michael Schumacher, "das wir leider nicht gewonnen haben."

Der Regen ist da

Auf der Strecke ging es derweil hin und her. Nachdem der Regen eingesetzt hatte, wechselten fast alle Fahrer auf Regenreifen - bis auf Timo Glock. Toyota schickte ihn mit Intermediates auf die Bahn, mit denen er bis zu zehn Sekunden pro Runde aufholte und plötzlich in Führung lag. Entsprechend wechselten auch seine Konkurrenten auf Intermediates.

Doch das Wetter wendete sich erneut und Glock führte das Feld zu einem neuerlichen Reifenwechsel an die Box, wo er sich Regenreifen holte und damit erneut nach vorne fuhr, während die anderen Piloten gerade Intermediates aufgezogen hatten. In Runde 31 lag Glock hinter Jenson Button auf dem zweiten Platz. Dann ging das Safety Car auf die Strecke, die Autos drehten sich aber selbst im Schleichtempo im Sekundentakt von der Bahn, darunter auch anerkannte Regenspezialisten wie Nick Heidfeld, Giancarlo Fisichella und Weltmeister Lewis Hamilton.

Für Sebastian Vettel war das Rennen nach einem Dreher ganz vorbei. "Eigentlich war es ganz okay, kein Problem. Es war die ganze Zeit recht dunkel und tröpfelte, aber nicht schlimm", berichtete Vettel. "Plötzlich kam dann viel Regen. Meine Intermediates hatten kaum mehr Profil und ich konnte nichts machen." In Kurve sechs und sieben bekam er Aquaplaning und flog ab. "Meine Elektronik hat nicht gescheit funktioniert und der Motor ging aus. Schade, das ist schon das zweite Mal dieses Jahr. Vielleicht sollten wir wieder eine Kupplung für die Fahrer einbauen." Kurz darauf wurde das Rennen mit der roten Flagge abgebrochen. Die ersten Acht erhalten nur halbe Punkte für den Stand nach der vorletzten Runde vor dem Abbruch. Es wäre das erste Mal seit Adelaide 1991, dass ein Rennen keine vollen Punkte erhält.