Max Mosley will erst die offiziellen Berichte abwarten, bevor er entscheidet, ob das Fehlverhalten von McLaren während des Steward-Meetings in Australien vor dem World Motor Sport Council landet. Sollte es so kommen, dann müsste der Rennstall dort erklären, wie es dazu kommen konnte, dass die Stewards sich absichtlich in die Irre geführt fühlten. Klar ist bislang nur, dass die Diskrepanzen zwischen dem Funkverkehr von Lewis Hamilton mit dem Kommandostand und den Aussagen nach dem Rennen bei den Rennverantwortlichen für Unmut gesorgt haben und Hamilton sowie das Team vom Rennen in Melbourne disqualifiziert wurden. Der nach der Anhörung ursprünglich bestrafte Jarno Trulli wurde wieder freigesprochen.

Ob es nun weitere Sanktionen gegen McLaren geben wird, beantwortete Mosley in Portugal am Samstag so: "Ich weiß es nicht. Wir haben die Berichte noch nicht. Es könnte ein Bericht an den World Council gehen. Wenn dem so ist, werde ich ziemlich sicher eine der Personen sein, die entscheidet, was passiert. Deswegen wäre es für mich jetzt auch völlig falsch, das Richtig und Falsch der Situation zu diskutieren." McLaren hat derweil sein Meet the Team Pressemeeting in Sepang auf Sonntagmorgen anberaumt, dann könnte es auch weitere Aussagen der Teamverantwortlichen darüber geben, was zwischen dem Sonntag in Australien und dem Donnerstag in Sepang alles vorgefallen ist.

Für Mosley war es nur wichtig, klarzustellen, dass die Zahl der Strafen gegen Hamilton keine persönlichen Gründe habe. "Wir versuchen sicherzustellen, dass sich jeder so verhält, wie er soll. Aber man muss sich immer daran erinnern, dass es im Motorsport generell und speziell in der Formel 1 alle Komplexitäten einer Sportart gibt, in der eine Person oder Gruppe gegeneinander antritt. Und dann hat man noch die ganzen mechanischen Schwierigkeiten dazu, es ist also sehr komplex. Unser System ist nicht perfekt, aber wir tun unser Möglichstes, damit wir sicherstellen, dass jeder den Regeln folgt. Ich würde nicht sagen, dass wir strenger sind als früher, aber vielleicht sind die Wächter besser geworden."