Platz sechs im Qualifying von Malaysia, durch die Strafen von Sebastian Vettel und Rubens Barrichello noch auf Rang vier und damit in Reihe zwei vorgerückt, Nico Rosberg konnte mit der Samstags-Ausbeute in Sepang zufrieden sein. "Ich bin ganz happy", meinte er im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Das war ganz in Ordnung. Das Auto war in Q2 nicht ganz so schnell, wie ich erhofft hatte, aber es war trotzdem genug für Q3. In Q3 war es mit Sprit dann sehr gut. Mir ist eine gute Runde gelungen und das Auto lag sehr gut. Damit bin ich echt zufrieden."

Zufrieden war er vor allem deswegen, weil Williams nach seiner Meinung eine gute Strategie für Sonntag hat. Im Vergleich zur direkten Konkurrenz erwartete sich Rosberg schon durchaus mit ordentlich Sprit im Tank. Zwei Stopps sind beim Williams-Piloten eingeplant.

Bezüglich der immer wieder guten Trainingsleistungen sagte der Deutsche, dass man dort immer mit weniger Sprit unterwegs sei. "Das ist unsere Strategie. Das wird über das ganze Jahr so sein. Ich werde immer vorne sein und im Qualifying dann nicht ganz so stark, weil wir dann gleich viel Sprit haben", verriet er uns. Aus Publicity-Günden passiere das aber nicht, betonte Rosberg. "Wir machen in den freien Trainings keinen Kompromiss für PR, das kann man sich nicht leisten." Viel mehr müsse man für das zweite Qualifying etwas üben, da man sich dort nicht so sicher fühle wie andere Teams.

Entwicklung wird wichtig, Foto: Sutton
Entwicklung wird wichtig, Foto: Sutton

Deswegen war für Rosberg Startplatz vier auch das beste Ergebnis, das zu erreichen war. Die Brawns, die Toyotas und einen Red Bull sah er schneller als seinen Williams. Deswegen war für ihn auch klar, dass die Entwicklung für den Rest des Jahres eine wichtige Rolle spielen wird. "Schon von Melbourne bis hier haben die Teams einiges gebracht, wir auch. Entwicklung wird sehr, sehr wichtig, es ist so ein großer Schritt. Es wird viel ausmachen, dass wir das richtig hinbekommen", erklärte er. Die Signale aus dem Werk seien aber positiv und mit etwas Feintuning bei der Entwicklung könnte es ein gutes Jahr werden. Rosberg konnte aber schon einmal zufrieden feststellen, dass Williams im Vergleich zu Melbourne ähnlich schnell war. "Red Bull war dort etwas schneller als wir und auch hier. Wir haben also die Konstanz von der einen Strecke zu dieser, das ist wirklich gut. Das zeigt uns, dass wir momentan auf allen Strecken in etwa auf dieser Position sind."

Wobei sich Rosberg nach wie vor ärgern musste, dass er und sein Team in Melbourne wohl etwas zu aggressiv waren. Hätte man Barrichello ziehen lassen und es etwas lockerer angegangen, dann hätte man einige Autos hinter sich lassen können, die am Ende noch überholt haben, war sich Rosberg sicher. "Das ist meine Meinung und kein Fakt, aber ich glaube, wir haben es dort etwas vermasselt." Wird es in Sepang richtig angestellt, dann hält der Williams-Pilot das Podest für möglich, denn zwei der schnelleren Autos sind dank Strafen normalerweise zu weit zurück und die Pace des Autos ist gut genug, um einen Platz gutzumachen. "Wir sind zuverlässig und mit einem guten Start, warum nicht."

Brawn war für ihn aber dennoch unerreichbar, womit Jenson Button für Rosberg als der heißeste Anwärter auf den Sieg gilt. Reifensorgen hat der Deutsche dafür nicht. "Der weiche ist großartig, perfekt. Der harte ist etwas zu hart, aber das ist in Ordnung." In etwa eineinhalb Runden sei der harte Reifen warm, schätzte er und meinte, dass das schon in Ordnung sei. Sollte der Regen kommen, was sich Rosberg nicht wünscht, dann sollte es dank des aktuell guten Autos nach seiner Meinung auch gut laufen. Wie die Abstimmung geändert werden muss, wisse das Team jedenfalls; einen Setup-Kompromiss war man im Qualifying aber nicht eingegangen. Nur eines war ihm auch klar, sollte es einen ähnlichen Guss geben wie kurz nach dem Qualifying, dann ist an Fahren nicht zu denken.