In Malaysia wollte Ferrari das enttäuschende Melbourne-Wochenende Vergessen machen. Mit der Bestzeit von Kimi Räikkönen im freien Training schien man auf dem richtigen Weg zu sein, doch dann kam der Samstag und das Qualifying. Ferrari pokerte in Q1 und verlor haushoch. Das Resultat: Felipe Massa schaffte es nicht ins Q2 und startet das Rennen am Sonntag von Platz 16.

"Ich bin gleich auf weich raus. Die Rundenzeit war nicht fantastisch, aber wir dachten, es müsste reichen. Dann sind wir drin geblieben und dachten, wir müssen keine neuen Reifen verschwenden. Wir dachten, es sollte reichen, tat es aber nicht. Wir haben uns zu sehr auf unsere Leistung verlassen", erklärte Felipe Massa nach dem Qualifying enttäuscht. Teamkollege Kimi Räikkönen kämpfte sich zwar bis ins Q3 vor, kam aber wie bereits in Melbourne nie an die Rundenzeiten von Brawn GP heran.

Nur auf den WM-Kampf konzentriert

Laut Teamchef Stefano Domenicali ist der lange WM-Kampf im Vorjahr schuld an der schlechten Ferrari-Form. "Wir haben gesehen, dass einige Teams ein sehr gutes Paket haben. Diese Teams hatten viel mehr Zeit das Auto zu entwickeln, daher ist das eine logische Situation", erklärte Domenicali gegenüber BBC. "Wir haben 2008 bis zum Ende der Saison mit McLaren Mercedes um den Titel gefightet und haben uns darauf konzentriert den Titel zu holen. Aus diesem Grund gewann jeder von uns einen Titel. Man kann aber nicht alles haben", meinte der Italiener.

Für Ferrari gebe es jetzt nur einen Weg und zwar den nach oben. Wichtig sei es in der jetzigen Situation ruhig zu bleiben, sich zu konzentrieren und weiter hart zu arbeiten. Für Domenicali haben Brawn GP, Toyota und Williams aber noch einen zusätzlichen Vorteil gegenüber Ferrari: den Doppeldiffusor. "Nimm für eine Sekunde den Diffusor weg und du wirst sehen, was passiert. Für mich ist klar, dass die Teams, die die meiste Zeit für die Entwicklung hatten, jetzt im Vorteil sind. Die Lücke zwischen den Teams ist gering. Zu diesem Zeitpunkt ist es wichtig, dass wir uns auf uns konzentrieren und das Maximum aus dem herausholen, was wir haben", meinte Domenicali.

Kleinlaut gestand der Ferrari-Teamchef, dass man derzeit nicht mit Brawn GP kämpfe, sondern mit Red Bull Racing, Toyota und BMW Sauber. "Sie alle sind sehr konkurrenzfähig. Wir müssen realistisch sein, das sind die Teams, die es zu schlagen gilt", stellte Domenicali nach dem Qualifying in Malaysia klar.