"Ich wurde verleitet. Die ganzen bösen Buben haben mich dazu getrieben, ich wollte es gar nicht", sagt Klein Lewis von der Insel. Die ebenso gefräßige wie gehässige Weltpresse scherte sich nicht drum und machte ihn zum Sündenbock. Fernando von der Halbinsel freute es. Doch der kleine Lewis war nicht der einzige, der zu bösen Taten fehlgeleitet wurde. Selbst fünf Deutsche und ein Schweizer waren vor den dunklen Mächten nicht sicher...

Sebastian stellten sich die falschen Freunde mit der finstren Gedankenwelt als Eisverkäufer vor. Von ihnen erstand er ein Säckchen mit Trockeneis, "das ich neben meine Bälle lege, damit zumindest sie schön kühl bleiben", ließ er tief blicken. Wirklich cool war er danach doch nicht: Denn er ließ sich trotzdem dazu verleiten, zum zweiten Mal in Folge zum Angriff auf ein weiß-blaues Konkurrenz-Eisauto zu blasen - nach dem polnischen Volltreffer verfehlte er es diesmal aber denkbar knapp.

Selbst die Unschuld in Person wurde von der dunklen Seite verführt., Foto: Sutton
Selbst die Unschuld in Person wurde von der dunklen Seite verführt., Foto: Sutton

Bei Timo hatten es die dunklen Mantelträger einfach. Er ist quasi ein Wiederholungstäter. Bereits in Monaco 2008 verleiteten sie ihn zu einer Vielzahl ausgiebiger Karussellfahrten. Das war in der Hitze von Sepang nicht anders. "Ich hatte Probleme mit der Stabilität", gestand er hinterher. "Ich bekam ein bisschen Übersteuern und es fühlte sich sehr leicht an." Und schon hatte er sich um Kreis gedreht.

Nick ist ein alter Fuchs, ihn verleitet man normalerweise nicht so einfach zu bösen Taten. Doch auch ihn bekamen die listigen Gesellen herum. Mit spitzen Zungen verführten sie ihn dazu, seinen Fahrraddynamo auszubauen, liebevoll auf den Namen KERS getauft, weil der Widerstand in der Schwüle von Malaysia ja zu viel Reibung und dadurch zu viel zusätzlichen Kraftaufwand bedeuten sollte. "Es ist ein deutlicher Unterschied - einerseits für die Balance, andererseits durch das Fehlen des Boosts", stellte Nick bald fest, ohne daran zu denken, dass er am Sonntag erst spät losfahren möchte und ein bisschen Strom für das Fahrradlicht gebrauchen könnte.

Den jungen Sebastien lockten die Strolche ganz heimtückisch in die Falle: "Ich bin ein großer Fan von Roger Federer, leider habe ich ihn noch nie getroffen", verriet er. Und schwups fragten sie: "Möchtest Du einmal mit ihm tauschen und ihn dein F1-Auto fahren lassen? "Ich freue mich darauf, ihn das erste Mal zu treffen. Es wird schwierig, das zu organisieren, aber warum nicht?"

Das sagten sich auch die beiden braven Jungs im deutschsprachigen Sextett. Wer so ein schicker Kerl mit wallendem blonden Schopf ist wie Nico oder wer so zauberhaft Piano spielt wie der liebenswerte Adrian, der kann doch keinem völlig verschwitzten Murmeltier auf Malaysia-Urlaub etwas Böses antun! Weit gefehlt. Auch sie wurden von den bösen Kräften verleitet. "Wir haben am Setup viele Veränderungen vorgenommen", deckte Nico die Fährte auf. "Insgesamt war es ein produktiver Tag", ließen die Fieslinge Adrian sagen. Ein produktiver Tag auf der schiefen Bahn.