Es gab viel Verwirrung, nachdem das Urteil gegen Lewis Hamilton und McLaren gesprochen wurde und es wegen irreführender Angaben im Steward-Meeting nach dem Australien Grand Prix zur Disqualifikation kam. Norbert Haug musste sich danach beispielsweise die Frage gefallen lassen, ob es denn vorstellbar wäre, dass unwahre oder ungenaue Angaben gemacht werden, um auf dem grünen Tisch von Platz vier auf drei zu rücken. "Für mich ist das nicht vorstellbar. Ich weiß nicht, ob wirklich jedes Detail beschrieben wurde, da will ich erst das Protokoll sehen. Es ist aber trotzdem ein Unterschied, ob jemand sagt, das hat nicht den Tatsachen entsprochen oder es war vorsätzlich in die Irre führen. Das ist jetzt wahrscheinlich die Diskussion", meinte der Mercedes Sportchef.

Für Haug war klar, dass man nicht sagen könne, es sei mit Vorsatz etwas Falsches erzählt worden. "Und das ist der springende Punkt", betonte er. Auf einen Einspruch wird McLaren verzichten, was aber nicht daran liegt, dass man keine Aussichten auf Erfolg hat. "Was wir in die Richtung schon gesagt haben, ist kein Spaß - egal ob das Thema der Unterboden ist oder etwas Anderes. Wenn unsere Energie darauf verwendet wird, ist das nicht der richtige Weg." Haug sah den einzig richtigen Weg darin, die Angelegenheit zu akzeptieren und schnell hinter sich zu bringen.

"Klar sind sechs Punkte viel, sowohl für das Team als auch wenn man sieht, wie die vorjährige WM ausgegangen ist. Wir sind momentan ja nicht gerade ein WM-Aspirant, ich hoffe, wir werden das noch im Lauf der Zeit", erklärte Haug. Als hilfreich konnte er die Strafe klarerweise nicht bezeichnen. Dennoch bat er darum, es mit den Meinungen dazu nicht zu übertreiben. "Ich würde jetzt aber auch nicht sagen, hier wird gelogen oder hier werden die Chancen optimiert. Da ist gleich immer so eine große Aufgebrachtheit. Ich denke, das muss man balanciert betrachten", erklärte er.