Was ist ihr Urteil zum ersten Rennen der Saison?
Vijay Mallya: Wir hatten mit Adrian ein Top-Ten-Finish, obwohl wir einen unplanmäßigen Boxenstopp hatten, um seinen Vorderflügel zu wechseln, den er in der ersten Runde verloren hatte. Fisi verpasste später seine Box. Es war ein sehr, sehr gutes Ergebnis. Wer weiß, wären diese beiden Fehler nicht passiert, hätten wir vielleicht Punkte geholt. Aber ich bin zufrieden und kann mich noch auf viel freuen.

Waren Sie mit der Pace der Autos am Wochenende zufrieden?
Vijay Mallya: Wie im Training zu sehen war, gab es keine große Lücke zwischen McLaren und Force India, also war ich nicht überrascht, dass Fisi gut abschnitt. Ich denke, wenn man berücksichtigt, dass dieses Auto in 120 Tagen gebaut wurde und wir nur acht Testtage hatten - was beinahe nichts ist -, dann war die Zuverlässigkeit nach meiner Meinung das größte Fragezeichen. Ich bin sehr erleichtert, dass unsere Autos zuverlässig sind. Beide haben das Rennen beendet. Ich denke, für den ersten Grand Prix ist das Ergebnis nicht schlecht und wenn man bedenkt, was wir durchgemacht haben, dann war das respektabel. Wir dürfen uns noch auf einiges freuen.

Da die Frage nach der Zuverlässigkeit nun aus dem Weg ist, werden wir uns voll auf die aerodynamische Entwicklung und das Setup konzentrieren, damit die Autos besser werden. Beide Fahrer sagen, dass das Auto mehr als nur eine starke Verbesserung zum Vorjahr ist und dass die mechanische Plattform stimmt. Das Auto verspricht einiges. Jetzt geht es nur darum, die Feinabstimmungen zu machen, die den ultimativen Unterschied ausmachen.

Es gibt keine Team-Order, Foto: Sutton
Es gibt keine Team-Order, Foto: Sutton

Hat es Spaß gemacht, die Beiden gegeneinander fahren zu sehen?
Vijay Mallya: Absolut. Wir geben keine Team-Ordern aus. Wir genießen das Racing, die Fahrer genießen das Racing und ich denke, es ging uns recht gut.

Hat es Sie ermutigt, dass ein anderes Mercedes-Kundenauto das Rennen dominiert hat?
Vijay Mallya: Ich möchte Ross Brawn meine Glückwünsche für die tolle Arbeit übermitteln. Ich weiß, dass Ross das 2008er-Auto früh auf den Müll geworfen hat und beinahe ein Jahr damit verbracht hat, das 2009er-Auto zu entwickeln - und das mit dem Vorteil eines Windkanals in Originalgröße und den ganzen anderen Einrichtungen in Brackley. Das Auto hatte eine enorme Menge an technischen und finanziellen Ressourcen, die beim Bau geholfen haben. Ich würde also nicht sagen, dass es fair ist, das Auto von Brawn GP mit dem eines unabhängigen Teams zu vergleichen.

Dennoch bin ich sehr ermutigt durch das von uns Erreichte. Wir sind um einiges besser als voriges Jahr, wir haben jetzt unsere Zuverlässigkeit bestätigt. Es geht darum, die aerodynamische Seite richtig hinzubekommen und wir hatten dafür einfach nicht die Zeit. Später dieses Jahr möchte ich eine ordentliche Verbesserung bei der Leistung unserer Autos. Ob das dann irgendwo in der Nähe des Brawn GP ist oder nicht, wird nur die Zeit zeigen. Wir haben aber in jedem Fall die Fähigkeit, in den Punkten zu sein.

Freut es Sie, dass der ebenfalls eine Fluglinie besitzende Richard Branson in die Formel 1 gekommen ist?
Vijay Mallya: Als ich Richard sah, habe ich ihm gratuliert. Wir waren über Neujahr gemeinsam in Kapstadt, es war also nett, ihn zu sehen und es freute mich auch, einen neuen Sponsor in der Formel 1 zu sehen - vor allem wenn sich jeder auf den ökonomischen Niedergang konzentriert.

Zum Abschluss, irgendwelche Gedanken zum Malaysia GP?
Vijay Mallya: Was aerodynamische Upgrades betrifft, so ist Kuala Lumpur einfach zu bald. Diese Woche können wir nicht viel tun. Aber wenn wir nach Shanghai kommen, werden wir sicher einige Verbesserungen haben. Wenn wir nach Barcelona kommen, wird es definitiv ein recht umfangreiches Update geben.