Selbst heutzutage ist Höflichkeit manchmal noch in. Zum Beispiel in der Formel 1, wo sich Fahrer und Teams beinahe pausenlos bei ihren Sponsoren und Partnern bedanken, wobei Höflichkeit wohl nur ein denkbarer Grund dafür ist. Die ersten Drei des Australien GP durften sich nach dem Rennen bei Mercedes bedanken, denn Jenson Button, Rubens Barrichello und Lewis Hamilton fuhren jeweils mit einem Mercedes-V8 aufs Podium. Mit Heikki Kovalainen und den beiden Force India Fahrern waren sogar sechs Piloten mit Motoren von Mercedes-Benz High Performance Engines auf der Strecke.

"Das erste Wochenende mit drei Teams, die Mercedes-Benz Motoren einsetzten, verlief ohne irgendein Geräusch. Die Jungs haben das sensationell gemacht", machte Motorsportchef Norbert Haug seiner Truppe ein Kompliment. "Das hat das gesamte Fahrerlager gesehen und es hat Mercedes sicher sehr viele Bonuspunkte gebracht." Sowohl bei der Zurückhaltung als auch bei der Haltbarkeit der Technik sei alles reibungslos verlaufen. "Darauf kann man sehr stolz sein."

Ein besonderes Kunststück gelang der Motorentruppe im Zusammenspiel mit dem neuen Brawn GP Team: Innerhalb von nur drei Monaten wurde das Auto an den neuen Motor angepasst. "Das ist die wahre Leistung unserer Leute", so Haug. "Das in Rekordzeit hinzubekommen und an den ersten vier Testtagen 2.300 Kilometer zu fahren, ist nicht zu toppen." Die Ironie dabei: Wenn Brawn nicht gefahren wäre, hätte der glückliche Sieger vielleicht Lewis Hamilton geheißen.