Jarno Trulli konnte es nicht fassen. "Ich kann gar nicht ausdrücken, wie enttäuscht ich bin, dass mein dritter Platz in Frage gestellt wird." Statt Champagner zu versprühen, muss der Italiener einem Podest nachtrauern - vorerst zumindest. Denn nachdem die Rennkommissare Trulli wegen Überholens in der Safety-Car-Phase nachträglich mit einer 25 Sekunden Zeitstrafe belegt hatten, ging sein Team gegen die Entscheidung in Berufung. Fortsetzung folgt.

Passiert war das: "Als das Safety Car gegen Ende des Rennens herauskam, überholte mich Lewis Hamilton, aber dann wurde er plötzlich langsamer und zog zur Seite herüber", erinnert sich Trulli. "Ich dachte, dass er ein Problem hätte und überholte ihn. Ich konnte nichts weiter machen."

Teamchef Tadashi Yamashina ist von der Strafe ebenfalls frustriert. "Es war schon enttäuschend genug, dass wir aus der Boxengasse starten mussten, weil wir gestern über ein Problem mit unserem Heckflügel informiert wurden", so der Japaner. Darauf habe man reagiert und die angeblich zu flexiblen Flügel stabiler gemacht. "Wir haben auf fantastische Art reagiert und die Performance unseres Autos unter Beweis gestellt-"

Das bestätigte Timo Glock. "Dass wir nach einem Start aus der Box vorne mitfahren konnten, zeigt wie stark wir sind", sagte der Deutsche, der für einen Großteil des Rennens im Clinch mit Fernando Alonso lag. "Es war sehr spannend, aber ich hing hinter Alonso fest und kam nicht vorbei. Es war sehr schwierig ihn zu überholen." Im Gegensatz zu Toyota setzt Renault auf KERS, was dem Spanier zusätzliche Verteidigungs-PS brachte. "Sobald ich vorbei war, konnte ich rund eine Sekunde schneller fahren."