Timo Glock brauchte sich nach dem Qualifying vor den Journalisten nicht zu verstecken. Mit Platz sechs ließ der Deutsche nicht nur Teamkollege Jarno Trulli hinter sich, sondern auch beide Ferrari-Piloten. Doch für Glock wäre sogar Platz zwei möglich gewesen. "Ich hatte einen Fahrfehler in Kurve neun und Ausgang der letzten Kurve. Das hat mich zweieinhalb bis drei Zehntel gekostet. Das Team hat einen guten Job gemacht, nur mit meiner Leistung bin ich nicht happy", verriet der Toyota-Pilot.

Noch mehr stört ihn die fehlende halbe Sekunde auf Spitzenreiter Brawn GP. "Auch ein Zehntel wäre schon zuviel, denn wir wollen dieses Jahr vorne mitfahren", meinte Glock und fügte hinzu: "Allerdings müssen wir einmal abwarten, mit wie viel Sprit Brawn GP fährt. Ich gehe davon aus, dass sie sehr leicht unterwegs sind." Dass der umstrittene Diffusor, mit dem sowohl Brawn GP als auch Toyota fährt, eine große Rolle bei den Rundenzeiten spielt, bestritt Glock. Ausschlaggebend für die Leistung sei das Gesamtpaket, nicht nur der Unterboden.

Noch viele Fragezeichen

"Es kommt auch auf den mechanischen Grip an und wie schonend das Auto mit den Reifen umgeht. Zudem bin ich froh, dass wir in Melbourne ohne KERS fahren. Das Qualifying hat gezeigt, dass das die richtige Entscheidung war", meinte Glock. Damit steht nur noch eine Entscheidung an und zwar die, mit welchen Reifen Toyota im Rennen fährt. Im freien Training klagten Glock und Trulli auf den Longruns über große Reifenprobleme. "Ich denke, dass es morgen von Runde zu Runde besser wird, da mehr Grip auf die Strecke kommt. Aber es gibt noch eine Menge Fragezeichen", meinte Glock.

"Es hat sich gezeigt, dass die weichen Reifen nach fünf, sechs Runden stark abbauen. Wenn man also auf weich startet, kann es sein, dass man nach zehn Runden verloren ist. Die härteren Reifen sind okay, allerdings könnte es bei einer Safetycar-Phase zu Problemen kommen. Die Reifen könnten hinter dem Safetycar abkühlen und dann wird es sehr schwierig sie wieder auf Temperatur zu bekommen", erklärte der Deutsche.