Besser konnte Richard Branson seinen Einstieg bei Brawn GP nicht timen. Gleich am ersten Tag mit dem neuen Logo der Virgin-Gruppe auf dem Boliden holte der Rennstall in Melbourne die Doppel-Pole. Schon seit Jahren liebäugelte der bekennende Motorsportfan mit einem Einstieg in die Formel 1. "Ich verfolge die Formel 1 schon seit Jahren. Aber in der Vergangenheit war der Sport einfach zu teuer. Die Wirtschaftskrise und das neue Reglement brachten die Kosten auf ein vernünftiges Level", erklärte Branson.

Erste Gespräche führte der Boss der Virgin-Gruppe bereits im vergangenen Jahr als Honda in Schwierigkeiten geriet. Der Einstieg bei Brawn GP ist für Richard Branson allerdings erst der erste Schritt in Richtung einer großartigen und erfolgreichen Verbindung. "Wenn wir tatsächlich eine langfristige Verbindung eingehen wollen, dann werden wir damit sicher nicht bis zum nächsten Jahr warten. In den nächsten drei bis vier Wochen werden wir sehen, was passiert", erklärte Branson auf einer Pressekonferenz in Melbourne.

Neuer Name für Brawn GP?

Gerüchten zufolge soll der Deal mit der Virgin-Gruppe auch die Änderung des Teamnamens beinhalten. "Es besteht die Möglichkeit", bestätigte Branson und fügte hinzu: "Wir werden sehen, was passiert. Das Team will seinen Namen nicht für etwas verschwenden, dass nichts bringt. Jeder weiß, dass der Rennstall großartige Ingenieure hat, daher besteht nicht die Notwendigkeit das Team nach einem Ingenieur zu benennen."

Teamchef Ross Brawn zeigte sich in einem ersten Statement erleichtet über die Zusammenarbeit mit Branson und der Virgin Group. Er freue sich darauf, gemeinsam mit Branson Erfolge auf der Strecke zu feiern. Und auch Branson sparte nicht mit Komplimenten für das Formel-1-Superhirn. "Virgin hat immer mit technischen Genies zusammen gearbeitet und ich glaube fest daran, dass Ross Brawn für die Formel 1 ist, was Burt Ratan für Weltraumreisen mit Virgin Galactic ist."