Es wurde schon viel über KERS diskutiert, es wurden große Analysen geschrieben, aber erst an diesem Wochenende erfahren die Piloten wirklich, was es bringt - denn selbst bei den Tests konnten es die Fahrer nie unter echten Rennbedingungen ausprobieren, wenn ihr KERS denn überhaupt funktionierte.

"Es ist keine Raketenwissenschaft", sagt Lewis Hamilton über das Energierückgewinnungssystem, das dem Fahrer für maximal 6,6 Sekunden rund 80 Zusatz-PS zur Verfügung stellen kann. "Es ist aber auch möglich, KERS anders einzusetzen und die maximalen 400 KJ über eine Runde zu verteilen", verrät Nick Heidfeld. Dann kann der Fahrer in längeren oder kürzeren Zeiträumen die zusätzliche Power abrufen.

Hamilton bestätigt das. "Normalerweise benutzt man es für eine oder zwei Sekunden aus der Kurve heraus, aber man muss es über die Runde verteilen", hält er für den besten KERS-Weg. Heidfeld möchte seine KERS-Strategie nicht verraten. "Wir wollen den anderen Teams ja keine Hilfe geben."

Fernando Alonso bringt das Team ins Spiel: Für eine optimale KERS-Nutzung befolgt er die Anweisungen vom Kommandostand. "Unsere Ingenieure sagen uns, wo wir es einsetzen sollen, aber wir können es auch alles auf einmal nutzen." Etwa bei einem Zweikampf. Ob es dann wirklich einen Vorteil bringt, werde man aber erst am Sonntag sehen.