Ein kleiner Zweifel bestand bis zuletzt - und bei manchem vielleicht immer noch. Hat McLaren Mercedes bei den Wintertests geblufft? Sind sie gar nicht so langsam, wie sie es selbst zuletzt dargestellt haben? Norbert Haug sprach vor dem Rennwochenenden von der zweiten Hälfte des Feldes. Genau dort reihten sich die Silbernen in den beiden Freien Trainings am Freitag ein, im zweiten sogar fast am Ende des selbigen.

"Nach den Tests im Winter wussten wir, dass uns ein schwieriger Saisonstart bevorstehen wird", sah sich Haug bestätigt. "Das Auto ist besser als bei den Tests in Barcelona, aber wir haben noch viel zu tun."

Auch Martin Whitmarsh hatte mit dem Rückstand auf die Spitze gerechnet. "Wir wussten genau, dass uns ein harter Saisonstart erwarten würde, aber wir haben uns diszipliniert an unser Programm gehalten und auf die Reifenhaltbarkeit geachtet. Wir verspürten kein Verlangen danach, besonders schnelle Zeiten zu fahren." Ob diese möglich gewesen wären, steht auf einem anderen Blatt...

"Unsere Balance war gut, besonders in den High-Speed-Kurven", fand Heikki Kovalainen auch positive Dinge. "KERS arbeitete ebenfalls gut." Insgesamt sei es ein vernünftiger Tag gewesen, selbst da die Zeiten dies nicht wiederspiegeln.

Lewis Hamilton klagte hingegen über eine wenig produktive erste Session. "Wir versuchten, den harten Reifen zum Arbeiten zu bekommen, aber die Streckenbedingungen und unser Setup machten es schwierig." Entsprechend habe ihm das Vertrauen gefehlt, richtig hart zu pushen. Dennoch standen die Reifen des McLaren mit der Startnummer 1 mehrmals still, gaben Rauchzeichen auf und wurden auch einige Male neben der Strecke beschmutzt. Hamilton war der Kampf mit seinem Arbeitsgerät anzumerken. "Die Änderungen nach dem ersten Training machten das Auto viel besser", sagte er. "Wir sind auf dem richtigen Weg.