"Es gibt die eine oder andere Überraschung, aber wir müssen wirklich warten", meinte Sebastian Vettel nach dem Freitag in Melbourne. Warten wollte er einerseits auf Samstag, andererseits auf Malaysia, denn erst dort erwartet er eine echte Standortbestimmung der Formel-1-Teams. Der Albert Park ist als Strecke einfach zu speziell, um für den Rest der Saison Aussagen zu treffen. Für das Wochenende wusste er aber schon: "Es gibt mit Sicherheit eine Überraschung."

Vettel selbst hatte keinen besonders einfachen Freitag. Der Hydraulik-Defekt im ersten Training kostete viel Zeit und auch im zweiten verlor er wegen eines Abflugs wertvolle Runden. "Es war nicht nötig, das war mein Fehler und geht auf meine Kappe. Aber gut, manchmal ist das so. Ich bin ein beim Anbremsen ein bisschen auf den Dreck gekommen und hab das Auto verloren. Leider war der Motor dann aus und ich konnte nicht weiterfahren. Von daher war es etwas schade, dass wir die letzte halbe Stunde nicht mehr nutzen konnten", sagte der Red-Bull-Pilot.

Schwieriges Licht

Ein Mitgrund für den Ausritt war das schwierige Licht, dass zu der späten Tageszeit, an der gefahren wurde, doch Probleme machte und wohl auch in Qualifying und Rennen Probleme machen wird. "Wenn man aus der Box fährt, sieht man die weiße Linie gar nicht. Das wird am Sonntag nach dem Stopp vielleicht etwas haarig. Man hält sich dann einfach rechts. Man hat keinen blassen Schimmer, welche der Linien, die man ganz schwach sieht, wirklich die weiße ist", erklärte er. An der Stelle seines Ausritts war es so, dass er die äußere Begrenzung kaum sehen konnte, weil der Schatten der Bäume ungünstig einfiel.

Ungeachtet dessen fand er sein Auto OK, wobei er natürlich gerne mehr Runden gefahren wäre. "Ich denke aber, im Großen und Ganzen war es in Ordnung. Das Auto hat sich ganz gut angefühlt, also schauen wir auf morgen. Wir haben ja noch ein Training." Und dort will Red Bull vor allem die Zuverlässigkeit in den Griff bekommen. Erst danach soll weiter für das Rennen gearbeitet werden. Vettel erwartete aber schon einmal einen spannenden Samstag. "Morgen wird es noch einmal um einiges interessanter. Heute Abend zu etwas späterer Stunde wissen wir dann etwas mehr, wer wirklich wie schnell war. Es scheint, als sei Williams sehr stark. Das kann man vorab schon sagen. Auch Toyota und Brawn mischen vorne mit."

Überrascht war Vettel vom guten Auftritt von Williams nicht, denn das Team hätte ja auch schon einen starken Winter gehabt. "Im Winter weiß man nie, wie viel Sprit an Bord ist und hier kann man das ein bisschen erahnen, wenn alle zur gleichen Zeit fahren." Um etwas genauere Aussagen treffen zu können, wollte er trotzdem bis Samstag warten - Überraschung inbegriffen.