Am Donnerstagabend hatten die Stewards in Melbourne zu Gunsten von Toyota, Williams und Brawn GP entschieden, was die Legalität der Diffusoren betraf. Im zweiten Training am Freitag waren jene drei Teams dann auch die meiste Zeit der Session vorne zu finden. Von den ersten sieben Positionen gingen am Ende sechs an Autos mit einem fraglichen Diffusor - fraglich sind sie deswegen nach wie vor, weil die Berufung läuft.

Ganz vorne hatte sich wie schon im ersten Training Nico Rosberg festgesetzt, der seine Zeit vom Vormittag noch einmal um sechs Zehntelsekunden unterbot. 1:26.053 hatte seine Runde gedauert. "Ich bin positiv überrascht", meinte der Williams-Pilot danach. "Das darf man jetzt aber nicht überbewerten, wir müssen noch aufpassen. Wir sind aber nicht leer gefahren." Rosberg sagte weiter, dass sein Team besser dastehe, als das erwartet wurde. "Das Auto fühlt sich auf der Strecke gut an, ich habe gutes Vertrauen darin. Vor allem in den schnellen Passagen konnte ich richtig attackieren." Auf den Deutschen folgten Rubens Barrichello, Jarno Tulli und der schnellste Fahrer mit konventionellem Diffusor, Mark Webber, auf den Positionen zwei bis vier. Dahinter lagen noch Jenson Button, Timo Glock und Kazuki Nakajima in der fast eigenen Diffusor-Liga.

Ein wenig Action durften die Fans im Albert Park auch wieder erleben. So wurde einerseits von Beginn an brav gefahren, andererseits gab es unter anderem Adrian Sutil, Heikki Kovalainen, Barrichello, Glock und auch Trulli in der Wiese zu sehen. Fernando Alonso und Sebastian Vettel produzierten Dreher, wobei die Pirouette des Deutschen rund eine halbe Stunde vor Schluss mit einem abgestorbenen Motor endete, womit das Training für ihn wieder vorzeitig vorbei war. Nach dem Hydraulik-Problem vom Vormittag fehlen Vettel damit wichtige Trainingsrunden.

Von der Zeit her reichte es für den Red-Bull-Piloten für Platz acht, womit er direkt vor Adrian Sutil lag. Damit hatte der Force India beide Ferrari und beide McLaren hinter sich gelassen. Felipe Massa tauchte als Zehnter von den zwei Erzrivalen noch am weitesten vorne auf, hatte aber bereits eine Sekunde auf die Spitze verloren. Kimi Räikkönen fand sich auf Rang elf, die McLaren von Heikki Kovalainen und Lewis Hamilton auf 17 und 18. Der Weltmeister klagte vor allem über das Aufsetzen seines Autos.

"Nach den Tests im Winter wussten wir, dass uns ein schwieriger Saisonstart bevorstehen wird", erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Das Auto ist besser als bei den Tests in Barcelona, aber wir haben noch viel zu tun."

Hinter Alonso und Giancarlo Fisichella auf zwölf und 13 erreichte Nick Heidfeld Position 14. Der BMW Sauber Pilot brauchte aber lange, um auf diese Zeit zu kommen, nachdem er zu Beginn am Ende der Zeitenliste herumdümpelte. Noch schwerer hatte es sein Teamkollege Robert Kubica, der 15. wurde. "Ich fühle das Auto überhaupt nicht arbeiten. Das ist nicht unser Auto. Es rutscht überall", klagte der Pole über Funk.