Es ist der Wunsch aller Fans: Mehr Überholmanöver. Dafür zu sorgen, war die Aufgabe der Überholarbeitsgruppe. Ob es funktioniert hat, wird sich am Sonntag herausstellen. "Es ist schwierig zu sagen", meint Sebastian Vettel. Die Regeländerungen von beschnittener Aerodynamik über verstellbare Frontflügel bis hin zu KERS sollen Überholmanöver theoretisch erleichtern.

"Ich hatte das Gefühl, dass ich beim Testen etwas näher heranfahren konnte", sagt Jenson Button. Aber bei den Testfahrten riskiert kein Fahrer ein Überholmanöver. "Wir haben einen Schritt gemacht, aber wir müssen es im Rennen beweisen", bestätigt Vettel, der auch sagt: "Wir verlieren weiter Grip, einige eher vorne, andere eher hinten. Es hängt vom Auto ab, aber wir verlieren Downforce und das macht Überholmanöver schwierig."

Robert Kubica sieht eine Ausnahme: "KERS wird einen großen Einfluss haben." Allerdings nicht ganz so, wie es eigentlich gedacht war. Denn KERS wird vor allem deswegen einen Einfluss haben, weil es manche Teams einsetzen und manche Teams und/oder Fahrer nicht. Kubica ist einer der Piloten, der nicht mit KERS antreten wird. "Das wird der Schlüssel sein", sagt er. "Ich erwarte nicht mehr Überholmanöver aufgrund der Aerodynamikänderungen, sondern nur, wenn ein Auto vor dir kein KERS hat und du zusätzliche Leistung hast. Dann könnte es einfacher sein." Aber selbst dann sei es noch schwierig.

Ein weiteres Problem nennt Button: "Wenn du ohne KERS fährst und das Auto vor dir KERS hat, dann kommst du nicht vorbei - das ist eine weitere Schwäche."