Die Formel-1-Saison 2009 hat für Dich mit einer außergewöhnlichen Aktion begonnen, die in Dir etwas bewegt hat.
Christian Klien: Auf jeden Fall. Wir sind einen Showrun in Kinglake gefahren, wo das Buschfeuer war. Damit wollten wir den Leuten für einen Tag etwas Abwechslung bieten. Speziell den Kindern konnte man ansehen, dass sie Freude im Gesicht hatten. Es war ziemlich beeindruckend aus der Luft zu sehen, wie viel abgebrannt ist - sowohl der Wald als auch die Häuser.

Wenn man von so etwas zurückkommt ins F1-Fahrerlager. Kommt man dann schon einmal ins Grübeln, wie wichtig das hier alles wirklich ist?
Christian Klien: Natürlich, das Leid dort oben, nur 80 Kilometer entfernt, relativiert schon vieles. Die Menschen bangen um ihre Existenz. Da kommt man schon wieder zurück auf den Boden. Umso schöner ist es, wenn wir ihnen mit unserer Aktion ein bisschen helfen konnten.

Trotzdem gibt es auch den sportlichen Part. Vor Saisonbeginn gibt es immer das große Rätselraten: Wer liegt vorne?
Christian Klien: Es ist extrem schwierig einzuschätzen. Nach den Testfahrten haben wir ein bisschen eine Vorstellung davon, wer wie schnell ist. Es lagen alle sehr eng zusammen, bis das Brawn-Auto kam und deutlich schneller war als der Rest. Nach dem Qualifying werden wir sehen, wer wo steht. Dann müssen wir nicht mehr spekulieren.

Bei Brawn steht noch nicht fest, ob sie mit ihrem Diffusor fahren dürfen. Wie schnell könnte ein Team wie BMW das Teil nachbauen, wenn es erlaubt werden sollte?
Christian Klien: Sicher werden einige Teams versuchen es zu kopieren oder in diese Richtung arbeiten, aber das geht nicht von heute auf morgen. Die ersten beiden Rennen finden innerhalb einer Woche statt, danach kommt gleich der China GP, es dauert also sicher drei, vier Rennen. Vor dem Europa-Auftakt wird es schwierig, auf diesem Level zu sein.