Mit großen Hoffnungen ging Nico Rosberg in das neue Formel-1-Jahr. Die neuen Regeln sollten alles auf den Kopf stellen und seinem Williams Team die Möglichkeit geben, ganz vorne anzugreifen. Bei den ersten Tests kam die leichte Ernüchterung: Williams war nicht dort, wo Rosberg es sich erhofft hatte.

Nach dem letzten Test in Jerez hat der Deutsche ein leicht besseres Gefühl, "aber es hat nichts revolutioniert", gestand er am Donnerstag in Melbourne. "Wir sind besser unterwegs, aber nicht auf einmal die Schnellsten." Stattdessen sieht er sich im Mittelfeld, mit einer kleinen Chance darauf, das fünftbeste Team zu sein. "Aber im Mittelfeld ist es zu Anfang des Jahres sehr eng und kann so oder so kommen."

Den Spaß nimmt ihm diese Situation nicht. "Es wäre ja doof, wenn ich sagen würde: Ich kann nicht vorne sein, also macht es mir keinen Spaß mehr", sagte er. Zudem sieht er noch viel Entwicklungspotenzial, da es die neuen Regeln auch ohne Testfahrten noch erlauben würden, im Windkanal große Fortschritte zu erzielen.

"Wir sind erst am Anfang des neuen Reglements und können in nur einer Woche im Windtunnel ein, zwei Zehntel finden." Das seien Riesenschritte, die eine zu Anfang extrem steile Entwicklungsrate ermöglichen würden.

"Das gibt einem Team wie uns, das noch nicht da ist, wo es sein möchte, die Möglichkeit, aufzuholen." Das Ziel sind die Plätze 4-6 der Team-WM und vielleicht ab und an ein Podium. "Mit ein bisschen Glück", merkte er an. "Wir müssen den richtigen Weg finden, um während des Jahres schneller zu entwickeln als alle anderen."

Das sei in den letzten beiden Jahren nicht gerade die Stärke von Williams gewesen, aber 2009 sei eine komplett neue Situation. "Die Chance ist da. Wir müssen den richtigen Faden finden." Was bei den Tests einigen Teams noch nicht gelungen ist. So sah es nach dem ersten Test gar nicht einmal schlecht aus. "Aber da haben wir uns an McLaren orientiert und die sind momentan noch ein bisschen hinter uns."