Nico Rosberg kennt die Höhen und Tiefen der Formel 1. Gleich in seinem ersten Grand Prix fuhr er die schnellste Rennrunde. Podestplätze wie in Melbourne und Singapur im letzten Jahr ließen ihn zur neuen deutschen Hoffnung werden. Doch es gab auch Rückschläge, wie fast alle anderen Rennen der Saison 2008 bewiesen haben. "Ich bin jetzt ein besserer Fahrer als vor einem Jahr", garantiert Rosberg im Gespräch mit dem Motorsport-Magazin. "Ein schönes Stück besser sogar, mit der Erfahrung, mit meinem Speed."

Aber das Image sei auch immer mit dem Auto und dessen Konkurrenzfähigkeit verbunden. "Daher liegt mein Aktienkurs jetzt niedriger als noch vor einem Jahr." Das lasse sich ganz einfach feststellen: Nach dem Saisonauftakt 2008 seien in 16 Fernsehcrews vor ihm aufgetaucht, um seine Aussagen zum Rennen einzufangen, nach dem China GP seien es nur drei gewesen.

An seine Stelle sind andere getreten. Timo Glock zum Beispiel, vor allem aber Sebastian Vettel. Rosberg sorgt sich deswegen nicht, obwohl er zugibt, aufpassen zu müssen. Allerdings könne es nach den ersten drei Rennen dieser Saison ganz anders aussehen, wenn Williams vorne mitmischen sollte und Red Bull nicht so gut wäre. Die Lücke, die Michael Schumacher hinterlassen hat, füllt laut Rosberg aber noch lange keiner der fünf deutschen Starter.

Sie wollen in Schumachers Fußstapfen treten, zumindest bis zu einem gewissen Punkt., Foto: Sutton
Sie wollen in Schumachers Fußstapfen treten, zumindest bis zu einem gewissen Punkt., Foto: Sutton

"Wir sind alle noch weit weg davon", meint er. "Sebastian ist mit Sicherheit am nächsten dran. Obwohl sich der Hype nach dem Sieg auch wieder gelegt hat. Ich glaube, so weit voraus ist er auch nicht." Alle zusammen seien jedoch meilenweit davon entfernt, wo sie sein könnten. Das komme erst mit einem Topauto. "Wir müssen abwarten, wer jetzt zuerst die Chance dazu hat. Sebastian ist ein guter Fahrer. Es kommt also wirklich darauf an, wer zuerst in einem Topauto sitzt."

Rosberg arbeitet daran. Denn noch mehr Jahre im Mittelmaß kann er sich im Hinblick auf seine Karriereplanung nicht erlauben. "Ich muss weiterhin zeigen, dass ich es verdiene, im besten Auto zu sitzen", sagt er uns. "Das heißt, ich muss zeigen, dass ich über das Jahr hinweg schnell bin." Am kommenden Wochenende geht es los.

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