Als ein kleines Mysterium erachtet Nelson Piquet Jr. die Stärke seines Teams und auch jene der Anderen. Aktuell kann der Brasilianer nur sagen, dass er hofft, dass das Auto in Melbourne auch gut sein wird. Bislang sei es zumindest immer besser und besser geworden. "Es wird aber für jedes Team besser und besser. Das Geheimnis ist, schneller als die anderen Teams besser zu werden und das ist nicht einfach. Ich weiß, dass viele Teams hier mit Upgrades herkommen und in dem Moment, in dem man das Auto verbessert, gibt es große Unterschiede, weil wir die Regeln erst so kurz haben", erklärte der Renault-Pilot gegenüber Autosport.

Aufgrund der neuen Regeln war der Winter für Piquet aber auch recht frustrierend, denn er hatte wegen des Wetters und einiger Kinderkrankheiten nur zwei Testtage, an denen er mehr als 100 Runden drehen konnte - ansonsten waren es im Schnitt 40. "Es war schwierig und ich habe nur rund ein Drittel der Kilometer von Fernando. Das ist schon etwas frustrierend, aber vergessen wir das und konzentrieren uns darauf, den besten Job zu machen", meinte er. Ungeachtet der schweren Vorbereitung betonte Piquet, dass er entspannter in die Saison gehe als noch voriges in seinem Rookie-Jahr. "Nach 18 Rennen ist das jetzt nur ein weiteres Wochenende, an dem ich weiß, wie die Ganze Sache läuft und ich weiß, es wird viel einfacher", sagte er. Weniger Druck erwartete er deswegen aber nicht, er weiß nun nur, wie er besser damit umgehen kann.

KERS als Hilfe überall

Ein wenig technische Hilfe erhoffte sich der Brasilianer auch. Denn KERS sei gut gelaufen, erklärte er. "Das Team hat da gute Arbeit gemacht und es gibt nicht viel, was daran auszusetzen ist. Ich bin zwar nicht sehr für die ganze Sache, aber unseres arbeitet gut." Als besondere Hilfe erwartete er das Energierückgewinnungssystem beim Überholen am Start, hoffte aber, dass er es ohnehin ständig zu seinem Vorteil nutzen kann. Dementsprechend erwartete er auch ein wenig mehr Überholmanöver, auch wenn es nach wie vor nicht einfach sein wird. "Es wird nicht so sein, dass wir viel mehr überholen werden - vielleicht 20, 30 Prozent mehr. Das wird aber keinen riesigen Unterschied machen."

Ungeachtet des Mysteriums in der Formel-1-Hackordnung konnte Piquet einen Favoriten für den Saisonauftakt bereits ausmachen. Brawn GP ordnete er unter den Favoriten ein. "Sie haben das Auto jetzt ein Jahr entwickelt, also denke ich, dass es nur natürlich und normal ist, dass sie schnell waren. Sie waren die Ersten, die das Auto zu entwickeln begonnen haben und sie haben einen guten Job gemacht. Sie werden also schwer zu schlagen sein. Brawn ist schnell, Ferrari ist schnell - und abgesehen davon ist es schwer zu sagen, wer da vorne sein wird." Ein Mysterium eben."