Die Testfahrten vor der Saison waren per Reglement gleichzeitig die letzten für das Jahr, und sie warfen mehr Fragen auf, als sie beantworteten. Favoriten hatten Sorgen, Aussteiger wurden Aufsteiger. Dem BMW Sauber Team fällt trotz solider Vorbereitung die Selbsteinschätzung schwer. "Ich bin froh, dass die Rennsaison endlich beginnt und die ganzen Spekulationen der Vorsaison-Tests ein Ende nehmen. Es wird sehr interessant sein zu sehen, wie wettbewerbsfähig die verschiedenen Teams tatsächlich sind", erklärte Robert Kubica.

Sein Teamkollege Nick Heidfeld ist froh, dass er in Melbourne endlich Antworten auf viele offene Fragen bekommt: "Es wird höchste Zeit, dass die Spekulationen aufhören und in Zukunft nur noch Fakten zählen. Wie wirken sich das KERS und der verstellbare Frontflügel im Rennen aus? Wie wird der Start verlaufen, wenn alle Teams zum ersten Mal mit den großen Frontflügeln in den Nahkampf gehen? Wird das Überholen wirklich einfacher, wie die Erfahrungen von den Testfahrten vermuten lassen?" Der Große Preis von Australien zählt zu den Lieblingsstrecken beider BMW Sauber-Piloten.

Stop-and-Go-Kurs in Melbourne

"Man muss sehr präzise fahren. Das gilt für die gesamte Runde, man muss immer auf der sauberen Linie blieben. Und in der ersten Kurve nach dem Start ist Präzision in diesem Jahr noch einmal mehr gefragt, weil wir dort die ersten Positionskämpfe mit den 2009 breiteren Frontflügeln haben werden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein interessantes Rennen werden wird", erklärte der BMW Sauber-Pilot. Willi Rampf verrät, worauf alle Teams achten müssen: "Die Strecke in Melbourne ist ein Stop-and-Go-Kurs, der die Bremsen stark beansprucht und gleichzeitig eine gute Traktion erfordert."

"Vor allem zu Beginn des Wochenendes ist das Grip-Niveau sehr niedrig, was einen bei der Abstimmung des Autos nicht vom richtigen Kurs abbringen darf", weiß Rampf. Im vergangenen Jahr sorgte Nick Heidfeld mit einem zweiten Platz für einen Auftakt nach Maß. "Wir hoffen, dass uns im Albert Park auch diesmal ein gutes Rennen gelingt. Die Richtung, die wir mit dem BMW Sauber F1.09 eingeschlagen haben, stimmt. Was KERS betrifft, werden wir in Melbourne rennreif sein", sagte BMW-Motosportdirektor Mario Theissen.