Was die Möglichkeit ab 2010 betrifft, unter einem Budget-Limit von 30 Millionen Pfund (rund 33 Millionen Euro) zu agieren und dafür mehr technische Freiheiten zu haben oder weiter ein freies Budget zu nutzen und gleichzeitig technisch eingeschränkt zu sein, so hat die FOTA mit ihrer Aussage "das könnte die Essenz des Sports auf den Kopf stellen" bereits klare Worte gefunden. Mark Webber gehört zwar nicht zur FOTA, viel hält er von der Idee aber auch nicht.

Der Australier versuchte die mögliche Tragweite dieser Zweiteilung in Bilder zu fassen. "Das ist so, wie wenn man sagt, dass Coventry mit 30 Spielern gegen Manchester United mit elf Spielern antreten darf. Oder im Tennis, da machen wir das Netz für dich niedriger, weil du keinen guten Schläger hast und wir machen es für den anderen Typen dann wieder höher", sagte der Red-Bull-Pilot gegenüber der BBC.

Nur Taktik?

Nach Webbers Meinung widerspricht dieses System mit zwei Budget-Ansätzen und zwei Regelsätzen der Grundidee der Formel 1. "Manchmal ist es schwer zu sehen, wo wir uns [mit der Formel 1] hinbewegen. Wenn man sich für seine gute Leistung belohnen will, dann geht es darum, zu wissen, dass die Anderen die gleiche Chance hatten gut abzuschneiden und dass man einfach einen besseren Job gemacht hat als sie", betonte er. Allzu große Sorge hatte Webber aber noch nicht, dass das freiwillige Budget wirklich zum Einsatz kommt, sondern er glaubte, dass die Regelentscheidung nur wieder ein taktisches Manöver war. "Ich bin da nicht zu besorgt, denn ich denke, das ändert sich wieder."

Bis 2010, wenn die Budget-Teilung greifen soll, ist noch viel Zeit. Weniger Zeit ist bis zum Saisonstart und ab da gilt auch das neue Punktesystem, das den Fahrer mit den meisten Siegen zum Weltmeister macht. Webber verstand die Idee dahinter, da man so die Fahrer dazu bringen will, wieder mehr auf Siege loszugehen. "Vor allem wenn es zwischen zwei oder drei Jungs geht. Jeder versucht zu gewinnen, das ist klar, aber der Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ist nun riesig, viel größer als früher. Es könnte etwas aggressiver in Richtung Sieg gehen, denn die zweiten Plätze bedeuten nicht mehr viel und ein Sieg dafür viel mehr", sagte Webber.

Vorteil Stallorder

Diesbezüglich sprießen in Foren und Kommentaren bereits seit Ankündigung der neuen Regel diverse Theorien, wonach die Stallorder trotz Verbot wieder Einzug halten könnte. Schließlich könnte es einem Team nur schaden, sollten sich die Fahrer gegenseitig die Siege wegnehmen, während ein anderes Team absichtlich nur einen Fahrer gewinnen lässt. Mit vielen guten zweiten Plätzen ist dagegen dann nicht anzukommen. Für Webber ist die Änderung aktuell weder gut noch schlecht, aber sehr wohl unnötig, denn er befürchtet, dass ein Titel-Kampf zwischen mehr als zwei Fahrern dadurch weniger wahrscheinlich geworden ist. "Robert Kubica wäre voriges Jahr in der Weltmeisterschaft nirgendwo gewesen, will man das? Außerdem könnte der Weltmeister mehr Fehler machen als jener, der Zweiter wird", gab Webber zu bedenken.