Der Titel geht ab sofort an den Piloten mit den meisten GP-Siegen. Das hat am Dienstag das World Motor Sport Council beschlossen. Eddie Jordan findet das neue System eine gute Entscheidung für den Sport. "Wir hatten in den Rennen zu oft Piloten, die auf Platz zwei oder drei herumfuhren, nur weil sie wussten, dass die vorderen Piloten keine Chance auf den Titel haben. Das wird nicht mehr passieren", ist der frühere Teamchef erfreut. Damit würden wieder die verschiedenen Rennstrategien der Teams in den Vordergrund rücken.

"Die Teamchefs müssen ihre Denkweise verändern. Es geht nicht mehr darum, soviel Punkte wie möglich zu holen, sondern allein darum das Rennen zu gewinnen", erklärte Eddie Jordan. In den vergangenen Jahren hätten sich die Fahrer keiner Gefahr ausgesetzt, um noch ein oder zwei Punkte mehr zu holen. "Ich denke, diese Saison werden wir wieder mehr Action zu sehen bekommen", meinte Jordan. Kritiker, die nach der FIA-Entscheidung behaupteten, dass mit dem neuen System Lewis Hamilton 2008 nicht jüngster Formel-1-Champion geworden wäre, widerspricht er.

"Die Leute sagen, Hamilton wäre nicht Champion geworden, weil er nicht so viele Rennen wie Massa gewonnen hat. Das ist falsch", erklärte Eddie Jordan in einem Radiointerview mit talkSPORT. Für den Iren ist Hamilton mit der falschen Einstellung in das letzte Saisonrennen in Brasilien gegangen. "Ich bin überzeugt, dass es Lewis Hamilton geschadet hat, zu wissen, dass er nur Fünfter werden muss. Er hätte mit der Einstellung in das Rennen gehen müssen, dass er das Rennen gewinnen muss und dann hätte er das Rennen auch gewonnen", ist Jordan überzeugt.