Legal oder illegal? Die Diffusor von Toyota, Williams und Brawn GP wurden bei den Testfahrten von der Konkurrenz kritisch unter die Lupe genommen. Die drei Teams haben bei der Auslegung des hinteren Teils des Unterbodens Kreativität bewiesen. Laut Reglement darf der zentrale Teil des Diffusors nicht über das erlaubte Maß von 175 Millimeter hinausgehen. Toyota, Williams und Brawn GP tricksten mit ihrer Variante alle Aus: ein Diffusor im Diffusor.

Aus Sicht von FIA-Rennleiter Charlie Whiting sind die Unterböden regelkonform, auch wenn das die Konkurrenz anders sieht. "Sie haben ein Schlupfloch genutzt, das schon immer da war. Wir können aber verstehen, dass die restlichen Teams anders darüber denken", erklärte Whiting gegenüber Auto, Motor und Sport. Doch das Urteil von Whiting bedeutet für Toyota, Williams und Brawn GP nur einen Teilerfolg. Die übrigen Teams können immer noch nach dem Australien-GP Protest einlegen. Das Urteil der Rennkomissare wäre für die gesamte Saison gültig.

Allerdings laufen in den Konstruktionsbüros der Konkurrenz schon längst Programme, um die Diffusoren von Toyota, Williams und Brawn GP so schnell wie möglich nachbauen zu können. Für Williams-Technikchef Sam Michael ist das keine Überraschung: "Es ist relativ einfach, diese Lösung zu kopieren. Mich wundert viel mehr, dass es bis jetzt nicht noch mehr Teams gemacht haben."