Kimi Räikkönen stellte am Dienstag den F60 ganz oben auf der Zeitenliste ab. Der Finne spulte 55 Runden ab und knackte mit seiner schnellsten Runde die 1:21-Marke. Unter den wachsamen Augen von Michael Schumacher knallte Räikkönen eine Runde von 1:20.315 Minuten in den Asphalt. Doch auch der Ferrari-Pilot blieb am zweiten Testtag in Barcelona wie die meisten nicht von Problemen verschont. Gleich am Vormittag legte er einen spektakulären Dreher bei seiner Outlap-Runde hin. Und wie schon in Bahrain machte auch in Barcelona die Kühlung von KERS einen Longrun unmöglich. Die Batterien wurden im F60 viel zu heiß - die geplante Rennsimualtion fiel aus.

Barrichello im Gespräch mit Ross Brawn, Foto: Sutton
Barrichello im Gespräch mit Ross Brawn, Foto: Sutton

Bei Rubens Barrichello, der erstmals hinter dem Steuer des BGP 001 saß, blieb der Bolide am Ende der Boxengasse stehen und musste von den Mechaniker zurückgeschoben werden. Allerdings setzte das Brawn GP-Team mit Platz drei die bisherige gute Leistung fort. Trotz Problem spulte Barrichello 111 Runden an und war in seiner schnellsten Runde nur eine halbe Sekunde langsamer als Kimi Räikkönen. Gleich viele Runden drehhte Fernando Alonso. "Die Streckenbedingungen waren gut und wir konnten einige Setup-Versuche unternehmen und viele Daten sammeln, mit welchen wir uns heute Abend beschäftigen werden. Wir haben auch an der aerodynamischen und mechanischen Balance gearbeitet und dabei interessante Resultate erzielt", sagte der Spanier, der auch an den kommenden beiden Tagen im Cockpit sitzen wird.

Rabenscharzer Tag für Toro Rosso

Jarno Trulli legte ebenfalls wieder eine solide Leistung ab. Auf dem Programm stand bei Toyota Arbeiten am Setup und Longruns. Trulli fuhr die viertbeste Zeit vor Mark Webber und Nick Heidfeld. "Heute war mein letzter Testtag. Wir haben erneut sehr viele Runden gedreht, einige interessante Longruns mit eingeschlossen. Ich bin sehr glücklich mit unserer Arbeit. Das Auto ist konkurrenzfähig und konstant, wir können optimistisch ins erste Rennen gehen. Ich fühle mich bereit", erklärte der Italiener. Einen rabenschwarzen Tag erwischte Sebastien Bourdais im Toro Rosso. Bereits nach 14 Runden musste der Franzose seinen Boliden wegen eines Problems an der Aufhängung neben der Strecke parken.

Am Nachmittag übernahm sein Teamkollege Sebastien Buemi das Steuer, allerdings lief es für den Schweizer nicht besser. Nach sechs Runden war auch für ihn Schluss. "Bourdais hat das Auto gestern und vergangene Woche auf dem Adria-Kurs getestet. Daher haben wir uns entschieden, den Fahrer zu wechseln und Buemi eine Chance zu geben, ein Gefühl für das Auto zu entwickeln", hieß es aus der Toro Rosso-Box.

Beim BMW Sauber standen am zweiten Testtag nicht schnelle Runden, sondern Longruns auf dem Programm. Nick Heidfeld spulte insgesamt 127 Runden ohne Probleme ab. "Die Rennsimulation war ein wichtiger Teil unserer Vorbereitungen auf den Saisonstart in Melbourne", erklärte der Deutsche. "Es sind nicht einmal mehr drei Wochen. Das war nun der letzte Test für mich. Ich freue mich jetzt auf den Saisonstart", sagte Heidfeld, der am Nachmittag auch noch Boxenstopps probte. Sogar eine Stop-and-Go-Strafe simulierte man in der Boxengasse von Barcelona.

Stoische Ruhe bei McLaren

Red Bull Racing setzte derweil nicht ohne Probleme die Testfahrten fort. Die nasse Strecke am Morgen verzögerte das anvisierte Testprogramm von Mark Webber. Wenig später kamen auch noch Probleme mit der Elektronik hinzu. Dennoch konnte Webber insgesamt 66 Runden zurücklegen und arbeitete an den letzten Vorbereitungen für Melbourne. McLaren-Mercedes-Pilot Heikki Kovalainen fand sich zumindest nicht auf dem letzen Platz wieder, wie noch am ersten Tag. 88 Runden und eine Zeit von 1:21.991 Minuten brachten den Finnen den neunten Platz.

Der Renndirektor Jonathan Neale erklärte den Testtag der McLaren-Truppe: "Wir hatten ein straffes und großes Programm heute. Nicht nur weil wir das neue Aero-Paket an den Start gebracht haben, sondern auch weil wir gleichzeitig am Setup und an der Balance gearbeitet haben." Hinzu kam das Boxenstopptraining, das ausgiebig trainiert wurde. Es seien "sehr produktive Testtage mit Heikki und dem Auto" gewesen. Das Team hofft, dass sie mit Lewis Hamiton am Ende der Woche die gleichen Schlüsse ziehen können.