Rund 100 Millionen Euro beträgt das Budget von Toro Rosso in dieser Saison. In Formel-1-Maßstäben ist das trotz Sparmaßnahmen recht knapp bemessen. Und dabei hat das Team dank der Kostenreduktionen schon einiges eingespart - allerdings keine 100 Millionen Euro, wie das ein Kollege in Barcelona erfragen wollte. "Wir haben beim Motor 2009 rund 50 Prozent gespart und wir werden aufgrund des Testverbots viel Geld sparen. Wie Sie wissen, darf man während der Saison nicht mehr testen. Das hilft einem Team wie Toro Rosso sehr", erklärte Teamchef Franz Tost.

Und 2010 soll es mit dem Sparen ja noch weitergehen. Tost war sich bereits sicher, dass die Kosten in einigen Bereichen weiter drastisch fallen werden. "Es wird 2010 beim Motor rund 37,5 Prozent billiger werden. Und was das Getriebe betrifft, so glaube ich, dass wir weitere 60 Prozent einsparen werden. Das heißt, wir kommen bei den Kosten nach unten, was auch notwendig ist, sonst hätten wir in der Zukunft Probleme."

Selbst Konstrukteur werden

Denn Toro Rosso muss andernorts investieren, schließlich hat es ab der nächsten Saison ein vollwertiger Konstrukteur zu sein, nachdem man bislang gemeinsam mit Red Bull Racing das Auto von Red Bull Technologies bezogen hat. Dementsprechend wird Personal geholt. "Ja. Nicht in allen Abteilungen. Wir werden in der Design-Abteilung Leute holen und auch in der Aerodynamik-Abteilung, aber die übrigen Abteilungen sind recht voll. Das ist also bislang im Griff", meinte Tost. Aktuell arbeiten im Teamsitz Faenza 178 Leute, bis 2010 sollen es an die 250 sein.

Im Vergleich zu den Seriengrößen ist das zwar immer noch wenig, doch Tost ist überzeugt, dass man mit effektiver Arbeit durchaus mitmischen kann. "Man kann aber Toro Rosso nicht mit Ferrari oder McLaren oder BMW vergleichen. Die haben eine viel bessere Infrastruktur und mehr Leute", betonte er und versprach gleichzeitig, dass bei seinem Team die Infrastruktur verbessert werden wird. Aber auch mit aktueller Infrastruktur glaubte er, dass die Entwicklung des nächstjährigen Autos und die Arbeit für dieses Jahr gut laufen wird. Er sah die beiden Prozesse parallel ablaufen. "Außerdem wird das Auto dieses Jahres auch die Basis für das nächstjährige Auto, auch wenn wir ein komplett neues Chassis bauen müssen. Denn nächstes Jahr wird man nicht mehr nachtanken dürfen, was bedeutet, dass sich die Tankladung massiv erhöhen wird und man deswegen ein neues Chassis braucht."