Mit einem Regenschauer in den frühen Morgenstunden startete der erste Testtag auf dem Circuit de Catalunya. Trotz kalter Temperaturen trocknete die Strecke sehr schnell ab und sorgte für einen reibungslosen Ablauf. Nick Heidfeld kam mit den Verhältnissen am besten zu recht und holte sich die Bestzeit. Der BMW-Sauber-Pilot konzentrierte sich auf seinen 429 Kilometern vor allem auf wichtige Prozedere im Rennen. Unter anderem absolvierte Heidfeld zahlreiche Boxenstopps, um der Arbeit zwischen Mechaniker und Piloten den nötigen Feinschliff zu verpassen.

"Das Wetter war perfekt für diese Arbeit", zeigte sich der Deutsche nach 92 Runden zufrieden. "Wir haben an verschiedenen Setup-Abstimmungen gearbeitet und einiges an der Aerodynamik ausprobiert." Wie es scheint mit Erfolg: Heidfeld verwies mit einer Zeit von 1:20.339 die Konkurrenz wie Kimi Räikkönen im Ferrari und Jarno Trulli im Toyota auf die Plätze zwei und drei. Trulli fehlte auf den Tagesschnellsten Nick Heidfeld eine halbe Sekunde. "Der Morgen startete unter schwierigen Verhältnissen. Die Strecke trocknete allerdings sehr schnell ab und gab uns die Möglichkeit, unser Programm abzuspulen. Am Nachmittag war es zwar windig, aber die Strecke war in Ordnung", erzählte Trulli.

Konkurrenzfähig

Mit 100 Runden zählte Trulli zu den fleißigsten Pilot des Tages. Auf dem Testprogramm des Italieners standen Arbeiten an der Aerodynamik, den Bremsen und dem Setup. "Die Balance des Autos stimmte von Beginn an. Wir arbeiteten an neuen Aero-Teilen und das Resultat stimmt uns positiv. Wir waren den ganzen Tag über konkurrenzfähig und konnten dabei auch noch einige Daten sammeln", resümierte der Toyota-Pilot am Ende des Testtages zufrieden. Kimi Räikkönen stellte seinen F60 auf den zweiten Platz der Zeitenliste. Der Fokus des Finnen lag darauf, das beste Setup für das Auto zu finden. Auf seinen 81 Runden probierte Räikkönen das ein oder andere Konzept in der Aerodynamik aus.

Räikkönen am Kommandostand, Foto: Sutton
Räikkönen am Kommandostand, Foto: Sutton

Am Ende lagen zwischen ihm und Nick Heidfeld fünf Zehntel. Ein kräftiges Lebenszeichen gab am Montag das neue Brawn GP-Team ab. Jenson Button fuhr in der ersten Session die Bestzeit und zeigte sich auch in der zweiten Testsession am Nachmittag mit Platz vier zufrieden. "Es war ein sehr guter erster Tag mit dem neuen GB001. Ich möchte jedem im Team für die harte Arbeit danken. Wir sind heute 82 Runden gefahren, obwohl wir zu späterer Stunde ein Problem mit dem Getriebe hatten. Insgesamt war es ein positiver Start für die Vorbereitung auf Melbourne", erklärte Jenson Button. Am Dienstag übernimmt Rubens Barrichello das Teststeuer.

Sebastien Bourdais spulte in seinem neuen Dienstwagen STR4 sechs Runden mehr ab und sorgte mit Platz sechs für zufriedene Gesichter in der Toro Rosso-Box. "Das Auto hat heute sehr gut gearbeitet. Wir haben sehr viel gelernt. Wenn wir das über die nächsten Tage fortsetzen könnten, dann hätten wir einen guten Ausgangspunkt für die Saison", erklärte Bourdais, der am Dienstag die Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya fortsetzen wird. Einen Platz vor Bourais setzte sich Renault-Pilot Nelson Piquet jr. Für Renault stand nicht so sehr die Zeiten im Vordergrund, sondern vor allem so viele Kilometer wie möglich zu fahren.

"Es war ein positiver Tag für uns. Ich fühle mich im Auto im wohler", bilanzierte Piquet jr. nach 125 Runden. Für McLaren Mercedes war der erste Test in Barcelona hingegen alles andere als ein erfolgreicher Tag. Heikki Kovalainen belegte auf der Zeitenliste den letzten Platz. Die Zeit des Finnen war 2,6 Sekunden langsamer als die Bestzeit von Nick Heidfeld. Im Gepäck hatte der deutsch-britische Rennstall so manche Neuerung: unter anderem einen neuen Frontflügel, einen neuen Unterboden und eine veränderte Motorabdeckung.