Lieber heute als morgen würde die FOTA ihre Vorschläge, die sie am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Genf vorgestellt haben, in die Tat umsetzen. Allen voran die Änderung des Punktesystems. Statt zehn Punkten soll der Sieger zukünftig 12 erhalten. Die weiteren Punkte sollen unter den ersten Acht wie folgt verteilt werden: 9-7-5-4-3-2-1. Jetzt fehlt nur noch die Absegnung der FIA, damit das Punktesystem noch in dieser Saison kommen kann - und gerade da liegt das Problem.

Der Weltverband kann diesen Vorschlag nur in ein Gesetz gießen, wenn er bei den entsprechenden Gremien rechtzeitig eingereicht wird. Als letzter Termin gilt der 17. März, allerdings haben die Teams bisher noch keinen Antrag gestellt. Sollte die FOTA die Frist ungenutzt verstreichen lassen, stehen die Chancen auf ein neues Punktesystem 2009 gleich null. Nicht viel besser stehen die Chancen auf ein neues Concorde-Abkommen. "Ich habe noch keine schriftliche Bestätigung, aber alle Teams und Hersteller sind bereit, ein neues Concorde Agreement bis Ende 2012 zu unterschreiben", erklärte FOTA-Präsident Luca di Montezemolo in Genf.

FIA-Zustimmung fehlt

Bereits seit dem vergangenen Jahr wird verhandelt, um ein neues Rahmengerüst bis 2012 zu stricken. Die Anwälte der Teams hatten Bernie Ecclestone vor einiger Zeit ein 300 Seiten starkes Papier mit Bedingungen überreicht, die für die Teams akzeptabel wären. Unter anderem schlug die FOTA darin eine bessere Vermarktung des Internets und des Merchandisings vor, um auf diesen Gebieten gemeinsam Kasse zu machen.

Doch selbst wenn sich FOTA und die Rechteinhaber auf ein neues Concorde-Abkommen einigen, fehlt wie Auto, Motor und Sport berichtet, noch eine dritte Partei für das Inkrafttreten des Pakts: die FIA. In der gegenwärtigen Lage ist es aber sehr unwahrscheinlich, dass man einem solchen Abkommen zustimmen würde. Ohne Concorde-Abkommen ist die Formel 1 ein nahezu rechtsfreier Raum. Der Weltverband kann theoretisch von heute auf morgen Regeln ändern. In Zeiten der Krise ist das ein nützlicher Vorteil.