Der Weltmeister hat derzeit kein Glück: nach technischen Problemen am Mittwoch ging es für Lewis Hamilton und sein McLaren Team auch am Donnerstag mit den Problemen weiter. Schon nach einer guten Dreiviertelstunde blieb der Silberpfeil das erste Mal stehen und kehrte auf dem Abschleppwagen an die Box zurück. Der Grund: das Team fuhr den Tank absichtlich leer. Fünfeinhalb Stunden später das gleiche Bild: Hamiltons McLaren wird von einem Transporter in der Box abgesetzt - die Ferrari-Mechaniker schauen gespannt auf das Konkurrenzfahrzeug.

Hamilton besuchte das Kiesbett., Foto: Moy/Sutton
Hamilton besuchte das Kiesbett., Foto: Moy/Sutton

Der Grund für die zweite unfreiwillige Mitfahrt auf dem spanischen Abschleppwagen war ein Abflug ins Kiesbett bei dem unter andrem der Heckflügel des MP4-24 beschädigt wurde. Hamiltons Auto wurde von einer heftigen Windböe erfasst, der Brite verlor die Kontrolle über den Wagen und schlug leicht (laut Angaben des Teams mit ca. 44 km/h) rückwärts in die Streckenrandbegrenzung ein. Der Heckflügel am McLaren war übrigens erneut ein 2008er Modell, das nicht dem aktuellen Reglement entsprach. Ebenfalls bereits bekannt war die grüne Farbe, die McLaren auf das silberne Auto sprühte, um Aerodynamikmessungen durchzuführen.

Kaputter Frontflügel bei Trulli

Auch bei Toyota lief nicht alles nach Plan. Kurz vor 15:00 Uhr rief Jarno Trulli die vierte rote Flagge des Tages hervor - Hamilton sollte später die fünfte und letzte heraufbeschwören. Trulli beschädigte den Frontflügel seines Toyota bei einer heftigen Überfahrt über die Kerbs und musste den Testtag vorzeitig beenden. "Es war ein kurzer Tag für uns", bilanzierte der Italiener, der bereits am Vormittag bis 12:30 Uhr warten musste, bevor die Strecke trocken genug war, um sinnvolle Testrunden zu drehen. Obwohl der Regen aufhörte, blieb der starke Wind den gesamten Tag erhalten.

Der McLaren kam auf dem Abschleppwagen zurück., Foto: Moy/Sutton
Der McLaren kam auf dem Abschleppwagen zurück., Foto: Moy/Sutton

"Ich beschädigte den Frontflügel auf einem Kerb", bestätigte er. "Trotzdem konnten wir einige Runden drehen und Daten sammeln. Der Test hat gezeigt, dass es für uns gut aussieht, also können wir zuversichtlich sein." Auch Testteammanager Gerd Pfeiffer zeigte sich mit der Testwoche seit Sonntag zufrieden. "Wir waren zuverlässig und haben eine gute Pace gezeigt." Jetzt freue man sich auf den letzten Wintertest in der kommenden Woche in Barcelona.

Bestzeit für Heidfeld

Weder vom Wetter noch von der Technik ließ sich Nick Heidfeld beeindrucken. Der BMW Sauber-Pilot fuhr in 1:20.052 Minuten die schnellste Zeit des Tages und ließ Kimi Räikkönen um dreieinhalb Zehntel hinter sich. Mit 123 Runden drehte Heidfeld auch die meisten Umläufe des Testtages. Nur Räikkönen kam mit 112 Runden noch auf eine dreistellige Anzahl, trotz eines Drehers kurz vor 14:00 Uhr. Gerade einmal 58 Runden schaffte der von Problemen geplagte Hamilton, womit er jedoch noch mehr Kilometer zurücklegte als Mark Webber (47 Runden), Kazuki Nakajima (54) und Jarno Trulli (38) Runden.

Das Tagesprogramm von Heidfeld konzentrierte sich auf Setuparbeiten auf Regenreifen. Am Nachmittag wechselte das Hauptaugenmerk auf Arbeiten am mechanischen Setup. "Der ständig wechselnde Wind machte es uns schwierig", klagte Willy Rampf. "Dennoch konnten wir unsere Hauptentwicklungsziele erreichen." Diese bestanden aus Setuparbeiten und Tests neuer Komponenten. Auch der erste Regentest mit dem neuen Auto sei eine gute Erfahrung gewesen.