Die Toyotas waren die schnellsten an den ersten zwei Testtagen in Jerez und schlugen sich schon in Bahrain beachtlich gegen die Ferrari. Lewis Hamilton ist der Meinung, dass Toyota sehr gut aufgestellt ist. Aber er gibt auch zu bedenken, dass die Teams aus dem restlichen Fahrerfeld stärker geworden sind.

"Wenn man sich einmal die Zeiten anschaut, sieht es so aus, als mache Toyota einen wirklich guten Job", so der amtierende Weltmeister. "Aber ich denke, viele Teams machen gute Jobs. Der Renault sieht nicht schlecht aus, der BMW auch nicht und da gibt es noch einige Teams mehr, die im Moment wirklich beeindrucken."

Auf die Frage, von welchem Team der Brite die größte Überraschung in der neuen Saison erwarte, antwortete er: "Force India. Im Moment sehen auch die sehr gut aus. Aber es ist noch zu früh in der Saison, um Prognosen aufzustellen. Auch wo wir uns gegen unseren Dauer-Konkurrenten Ferrari tatsächlich befinden."

"Das ist der erste Tag, an dem wir mit Ferrari zusammen auf der Strecke sind", gab Lewis Hamilton weiter zu Protokoll. "Also sieht es für mich ähnlich aus, wie in jedem anderen Jahr auch - 2007 und 2008. Die Zeiten sehen bei allen gut aus. Manche sehr konstant, andere nicht. Ich selbst bin nicht viele Runden gefahren heute, also kann ich dazu auch nicht viel sagen."

Es sind nur Tests

Geht man nach dem 24-jährigen Mercedes-Pilot, kann momentan kein Titelfavorit ausgemacht werden. "Wir testen doch nur, also wer weiß?", stellte Hamilton die rhetorische Frage. "Wir werden es sehen, wenn wir das erste Rennen fahren."

Nachdem Hamilton seinen MP4-24 am Mittwoch mit aus dem Heck schießenden Flammen in die Box steuern musste und McLaren den Motor wechselte, spielte der Brite das Problem herunter. "Wir hatten ein Problem, aber ich denke, dass wir das beheben werden. Wir werden so schnell wie möglich zurück auf der Strecke sein. Das Auto war jedenfalls gut heute Morgen. Ich bin zwar nicht viele Runden gefahren, aber ich freue mich schon wieder, auf die Strecke zu gehen."

Hamiltons Teamkollege Heikki Kovalainen sieht die Sache mit dem Titelfavoriten und wo er im Gegensatz zur Konkurrenz steht ähnlich. "Es ist zu früh darüber etwas zu sagen", meinte der Finne. "Wenn man sich heute die Rundenzeiten ansieht bemerkt man, dass die alle eng beieinander liegen. Das Einzige, was wir da sagen können, ist, dass es eng wird. Wir müssen jede mögliche Zehntel finden, die nur irgendwo möglich ist, um an der Spitze zu sein. Aber ich habe alles Vertrauen in das Team und darin, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es werden noch einige Neuerungen und Updates für das Auto kommen."

"Wir konzentrieren uns im Moment auf andere Dinge als auf die Leistung vom Rest des Feldes", so Kovalainen weiter. "Dinge wie KERS zum Beispiel. Wir haben versucht, das zum Laufen zu bekommen und es geht wirklich ganz gut. Wir können mit der maximalen Leistung fahren. Heute hatten wir keine ernstzunehmenden Probleme. Ich denke, bis jeder die neuesten Technologien hat ist es schwer zu sagen, wo wir stehen."

Gutes für den Sport

Der Finne glaubt, dass die Saison 2009 noch enger werden könnte. Auch wenn er zu bedenken gibt, dass es beim Finale in Sao Paulo im letzten Jahr schon verdammt eng war. "Wenn ich mich richtig erinnere waren in Brasilien in Q2 zehn Fahrer innerhalb von nur zwei Zehnteln", sinnierte der McLaren-Pilot. "Das ist verdammt eng. Aber im Rennen wurden die Lücken offensichtlich wieder größer. Manchmal hängst du hinter einem langsameren Auto fest oder es passiert ein Unfall - was auch immer."

"Ich denke dennoch, dass es dieses Jahr noch enger zugehen kann als letztes Jahr", schätzte der 27-jährige die Situation ein. "Und das wäre gut für unseren Sport."Es ist nicht so gut für die Fahrer, die versuchen müssen noch ein wenig mehr zu finden. Aber ich denke es wird besser."