Motor von McLaren-Mercedes, Hydraulik und Getriebe ebenfalls. Diese drei neuen Faktoren im Force India lassen Adrian Sutil glauben, dass es dieses Jahr besser aussehen könnte als in seinen ersten beiden Formel-1-Saisonen. Denn nun könne sich sein Team voll auf die Aerodynamik konzentrieren. "Außerdem haben wir mehr Leute im Team und das sollte ein großer Schritt in die richtige Richtung sein", meinte der Deutsche in einem Interview mit der offiziellen Website der Formel 1.

Und auch in Sachen Glück hoffte Sutil auf ein positiveres Jahr, nachdem er 2008 doch öfter vom Pech verfolgt war. "Das soll nicht heißen, dass ich permanent in den Punkten sein werde oder auf das Podium komme, es geht nur um eine Saison ohne Probleme, den Schritt ins Mittelfeld und die Chance, so nahe an den Punkten zu fahren wie möglich. Das würde dem Team helfen und würde sicher auch meiner Karriere helfen. Ich will zeigen, was ich auf der Strecke kann", meinte er. Bislang hatte er dabei immer daran zu knabbern, dass sein Auto einfach nicht mehr zuließ. Genau das soll dieses Jahr anders werden und wenn das Auto gut ist, dann glaubt Sutil daran, dass es auch für ihn laufen kann.

Gute Umstrukturierung

Die neuen Regeln sah er dabei durchaus auch als Hilfe, denn es mussten alle bei null beginnen und konnten sich kaum auf Erfahrungen aus der Vergangenheit verlassen. "Momentan weiß niemand, was die richtige Richtung ist, also sehen wir verschiedene Autos, bei denen die neuen Regeln unterschiedlich interpretiert wurden. Das kann den kleineren Teams helfen aufzuholen und das kann auch der Formel 1 als Sport helfen." Nach Sutils Meinung hat auch die Umstrukturierung bei Force India am Ende des vorigen Jahres geholfen. Colin Kolles und Mike Gascoyne verließen das Team und dadurch seien einige Probleme gelöst worden. "Die Atmosphäre ist sehr gut, also war die Entscheidung offensichtlich richtig - es hat uns geholfen. Ich muss aber auch Lob an Colin aussprechen, da er das Team am Leben gehalten hat. Wir müssen fair sein und sagen, dass er einen guten Job gemacht hat. Aber die Formel 1 ändert sich, also denke ich, es war die richtige Entscheidung."

Nun ist es für ihn und das Team aber wichtig, nach dem späten Rollout die Zeit bis Melbourne so gut wie möglich zu nutzen. Deswegen muss das Auto auch viel fahren, um abzuschätzen, wo Verbesserungen nötig sind. "Der Windkanal ist nur Theorie-Arbeit und wir müssen sehen, dass es auf der Strecke läuft. Die nächsten Tage werden uns sagen, wo wir uns verbessern müssen und es wird für Melbourne definitiv ein Upgrade geben." Ungeachtet des späten Rollouts sah Sutil das Team in einer besseren Position als zuvor, auch wenn das Testverbot während der Saison nicht dabei helfen wird, den späten Teststart auszugleichen.

Die Extra-Diät

Ein Problem musste Sutil bereits über den Winter angehen. Da er ein eher größerer Fahrer ist, war er eigentlich immer schon einer der schwereren Piloten. Durch KERS hat er seine normale Diät deswegen nach eigenen Worten auf eine Extra-Diät umgestellt. "Es ist schwer, Gewicht zu verlieren, da das Fahren in der Formel 1 viel physische Fitness verlangt und wir nicht den gleichen Weg gehen wollen wie die Skispringer, die so dünn wie ein Rechen sind. Ich hoffe, dass wir während der Saison über eine Anhebung des Gewichtslimits sprechen können, damit wir den Nachteil der größeren, schwereren Fahrer eliminieren können." Momentan muss sich Sutil darauf beschränken, die Leute im Werk darauf zu drängen, das Auto leichter zu machen.