Das Verbot von Testfahrten während der Saison soll den Formel-1-Teams viel Geld sparen. Zudem wurden auch die Testkilometer außerhalb der Saison eingeschränkt, womit ein größerer Prozentsatz der Testzeit von den Einsatzfahrern bestritten wird. Auf der Strecke bleiben die Testfahrer, die normalerweise auch gleichzeitig die Ersatzfahrer sind. Und dort sieht McLaren-Testpilot Pedro de la Rosa auch das Problem. Sollten die in der Vorbereitung kaum eingesetzten und während der Saison ohnehin zum Zuschauen verurteilten Ersatzfahrer einmal einspringen müssen, könnte das nach Meinung des Spaniers gefährlich werden.

"Wir haben drei Test-Sessions und ich hatte diesen einen Tag, den ich theoretisch nicht hätte haben sollen. Ich hoffe, ich kann in den kommenden Wochen wieder testen, denn für mich ist es sehr wichtig, mit so vielen Kilometern wie möglich nach Melbourne zu kommen", sagte de la Rosa in Jerez. Er bewertet die Situation für Ersatzfahrer aktuell einfach nur als lächerlich, da die seiner Meinung nach aufgrund ihrer geringen Kilometer Rost ansetzen, bis sie ins Auto dürfen. "Und wir können aus Sicherheitssicht ein Problem sein, wenn wir nicht genug gefahren sind", betonte er.

Auch für die anderen ein Problem

Wie es ist, als Ersatzfahrer einzuspringen, durfte de la Rosa in der Vergangenheit schon öfter erfahren, damals waren die Testregeln aber eben noch andere. Sollte er wie 2005 in Bahrain schnell einspringen müssen, wäre das heutzutage eine schwierige Sache. "Es ist sehr anders. Als ich in Bahrain fuhr, hatte ich viele Kilometer gemacht. Das einzige, woran ich nicht gewohnt war, war der Start, aber dieses Jahr wäre die Situation völlig anders, wenn ich in der Mitte der Saison einen Fahrer ersetzen müsste, da ich dann vier oder fünf Monate nicht in einem Formel-1-Auto gefahren wäre. Das bringt auch für den Rest Probleme."

Denn, so de la Rosa weiter, es sei nicht so, dass man einfach ins Auto steige und dann in der zweiten Runde gleich schnell wäre. "Man wird einfach ein paar Kilometer brauchen und das ist das Problem, das die Ersatzfahrer haben werden." Da er als Vorsitzender der Fahrervereinigung GPDA sehr auf die Sicherheit bedacht ist, wird er dahingehend sicher noch einiges zu besprechen haben. Dafür hat er sich auch schon das Argument zurecht gelegt, dass ein Testverbot nicht viel sparen wird. "Für mich wäre es fantastisch, wenn wir mehr testen könnten. Denn ich glaube, dass Testen der billigste Weg ist, um ein Auto zu entwickeln. Das ist meine Meinung. Ich glaube aber nicht, dass es möglich sein wird."