Dass Williams in den vergangenen Jahren zum Jahresabschluss ein Minus ausweisen musste, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr und Geschäftsführer Adam Parr hat nun auch eingestanden, dass man in dieser Zeit mehr ausgeben musste, als man eigentlich hatte. "Das war die richtige Sache, denn wenn wir das nicht getan hätten, hätten wir einfach nicht dabei bleiben können", sagte Parr nun.

Für die kommenden Jahre sei man nun aber in einer anderen Situation, musste er schnell anfügen. "Wir arbeiten innerhalb unserer Mittel und wie ich gestern sagte, wir werden dieses Jahr und nächstes Jahr Schulden abzahlen. Ich denke, das ist eine gute Position, in der wir sind und es ist ein Zeichen dafür, dass sich die Formel 1 ändert. Wenn sich außen nichts geändert hätte und unsere Konkurrenten keinen Druck gehabt hätten, dann hätten wir auf nicht tragbare Weise weitermachen müssen", erklärte Parr.

Keine Probleme wegen RBS

Von der schlechten Presse rund um die Royal Bank of Scotland und ihre finanziellen Probleme will sich das Team nicht beeinflussen lassen. Teamchef Frank Williams rechnet auch nicht damit, dass dies Auswirkungen auf die anderen Sponsoren haben wird. "Die meisten Leute, mit denen wir es zu tun haben, führen große, respektable Geschäfte, die im Vergleich mit uns auf großer Ebene spielen. Die haben alle einen breiten Blick auf Geschäftsdinge und sind erwachsen genug, um zu wissen, dass dies ein RBS-Problem ist und nicht auf Williams zutrifft, solange wir sie bald ersetzen können. Dafür haben wir noch zwei Jahre." Am Donnerstag hatte Williams bekanntgegeben, dass die Zusammenarbeit mit RBS Ende 2010 auslaufen wird.

Parr musste betonen, dass die meisten Sponsoren von Williams gar nicht aus Großbritannien kämen und deswegen auch nur ein kleiner Teil ihrer Zielgruppe dort sei. "In Großbritannien ist das Medieninteresse an RBS sehr groß und es wird spekuliert, aber ich nehme an, in jedem anderen Land der Welt gibt es keine so große Resonanz. In einigen Ländern haben sie wohl noch ein starkes Image, aber keiner unserer Partner hat deswegen Fragen gestellt", meinte der Geschäftsführer. Einfach sei es dennoch nicht, Sponsoren für die Formel 1 zu finden, da aufgrund der Wichtigkeit der Serie immer alles über die höchsten Ebenen der Unternehmen laufe - ungeachtet der involvierten Summen.

"Es wäre egal, ob es um fünf Pfund geht, denn die Formel 1 ist so ein großer Imageträger. Es ist heute für mich aber nicht schwieriger als vor zwölf oder 24 Monaten, Umsätze für das Team zu generieren", sagte Parr. Die Gespräche laufen nach seiner Auskunft heute genau gleich wie vor einem oder zwei Jahren, die interessierten Unternehmen wären weiterhin genauso dafür oder dagegen, sich dem Team anzuschließen.