Es ist ein amerikanisches Formel-1-Team, also muss es auch mit einer ungewöhnlichen Show vorgestellt werden: in einer Mischung aus TV-Sendung und Pressekonferenz stellten Ken Anderson und Peter Windsor am Dienstagabend das USF1 Team offiziell auf dem amerikanischen Fernsehsender Speed vor.

Peter Windsor plant Großes mit seinem Team., Foto: Sutton
Peter Windsor plant Großes mit seinem Team., Foto: Sutton

Wirklich neue Informationen gab es von den beiden Verantwortlichen nicht - die hatten sie anscheinend schon im Vorfeld bei diversen Interviews verschossen. Als Teamchef wird Anderson agieren, Windsor übernimmt die Rolle des Sportdirektors. Das Team wird in Charlotte, North Carolina ansässig sein und soll dort auf die "hervorragende" Infrastruktur und die dort heimischen Technologieunternehmen aufbauen. "Es gibt hier mehr Werkzeuge als irgendwo anders auf der Welt", sagte Anderson. Man habe Prüfstände, Soft- und Hardwarespezialisten und den besten Windkanal der Welt. "Die meisten F1-Teams benutzen amerikanische Simulationssoftware."

Seit Brasilien 2006 in Planung

"Wir wollten schon immer unser eigenes Team machen und die USA und die F1 zusammenbringen", verriet Windsor, der Bernie Ecclestone schon in Brasilien 2006 über seine Idee informiert haben möchte. "Er war, wie er eben ist und sagte: Toll, macht es." Genau das haben die beiden nun vor. "Seitdem ist der Kontakt nicht abgerissen und Bernie hat uns unterstützt, wo er konnte." Zum Beispiel mit Videomaterial für Präsentationsvideos, die potenziellen Investoren vorgestellt wurden.

Die Wirtschaftskrise spielt für die beiden Verantwortlichen keine Rolle. "Wir haben mit dem Projekt lange davor begonnen", betonte Windsor. "Aber wegen der Krise nehmen die Leute uns jetzt ernster." Durch die sinkenden Kosten der kommenden Jahre verspricht er sich eine völlig neue F1. Entscheidungen über Fahrer, Teammitglieder oder Motoren wurden noch nicht getroffen. Windsor verriet nur so viel: "Wir werden gut 100 hoch qualifizierte und hoch bezahlte Leute haben."

Andretti bringt Andretti ins Spiel

Um die Show anzukurbeln, ließ Speed auch Ex-Weltmeister Mario Andretti ein paar optimistische Floskeln per Telefon beisteuern: "Ich bin gespannt", so Andretti. "Das ist die beste Nachricht, die ich mir als F1-Fan wünschen konnte. Echt tolle Nachrichten für alle F1-Fans in Amerika."

Ein bisschen Eigenwerbung für seinen Enkel Marco Andretti war ebenfalls drin: "Ich würde Marco gerne in einem F1-Auto sehen, das würde mich in meine Jugend zurückversetzen." Das Zeug dazu habe der IRL-Pilot. "Wenn ich einen perfekten F1-Fahrer entwerfen müsste, dann würde ich Marco entwerfen", so Andretti. "Er lernt schnell, kommt mit allen Aspekten der Rennfahrerei gut zurecht. Er möchte es machen, aber warten wir ab, was die Zukunft für ihn bringen wird. Jetzt muss er erst einmal Ergebnisse bei den Indycars vorweisen."