Ein deutscher Fahrer bei McLaren-Mercedes, das ist für einige eine Paarung, die es eigentlich geben muss. Bislang kam sie nicht zustande, doch Norbert Haug muss betonen, dass man sich nicht bewusst dagegen entschieden hat. "Es ist ja nicht so, dass wir keinen deutschen Fahrer in unserem Auto wollen. Ganz im Gegenteil: Vor seinem Wechsel zu Ferrari hätten wir uns fast mit Michael Schumacher geeinigt, aber am Ende fehlte der gemeinsame Nenner", sagte er gegenüber der Bild.

Auch kein Geheimnis sind die Gespräche mit Nico Rosberg und Sebastien Vettel in der Vergangenheit, die Beiden waren wegen ihrer vertraglichen Situation aber nicht zu haben. Deswegen sind aktuell Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen im McLaren unterwegs und der Mercedes-Sportchef sagte, dass man mit ihnen auch sehr glücklich sei. Dennoch kann er sich deutsche Fahrer bei McLaren bald vorstellen. "Was nicht ist, kann ja noch werden. Unser Wunsch und Ziel ist es, in drei bis vier Jahren einen deutschen Top-Fahrer im McLaren-Mercedes zu sehen. Die Aufmerksamkeit, die wir im Erfolgsfall dann noch zusätzlich bekämen, wäre sicherlich riesig.", sagte er. Das sehe man aktuell auch mit Lewis Hamilton in England.

Vettel wird viel zugetraut

Ein heißer Kandidat auf der Wunschliste ist dabei sicher weiter Vettel, von dem Haug sehr viel hält. Er sei authentisch und ein starker Fahrer und vereine Talent und Arbeitswillen wie nur wenige Andere. "Er lernt unglaublich schnell. Michael Schumacher war da sicher ähnlich. Ich traue auch Red Bull schon in diesem Jahr eine Menge zu, die sind gesund gewachsen. Sebastian wird bereits in dieser Saison zu guten Ergebnissen in der Lage sein", erklärte Haug.

Nicht entkommen konnte der Mercedes-Sportchef der Frage nach Michael Schumachers Motorrad-Ausflügen, beziehungsweise -Abflügen. "Für einen Laien wirkt das natürlich sehr heftig, was Michael da in letzter Zeit bei einigen Abflügen erlebt hat. Das muss man schon sagen, das waren zum Teil schlimme Bilder", meinte Haug. Dazu ergänzte er aber, dass Schumacher selbst kein Laie sei und selbst am besten einschätzen könne, wie groß die Gefahr sei. Der siebenfache Weltmeister sei ein Vollblutrennfahrer und wisse genau, was er tue. "Jeder, der Michael ein bisschen besser kennt, hat natürlich extremes Vertrauen in ihn und seine Fähigkeiten. Da muss sich niemand Gedanken machen."