Dank der schlechten Bedingungen beim Test in Portugal konnte Kazuki Nakajima am Mittwoch den ersten echten Eindruck mit dem Williams FW31 gewinnen und stellte fest, dass er sich durchaus wohl fühlte. Ein Urteil über die Leistung gab er allerdings nicht ab, da es einfach noch zu früh sei und man auch nicht wisse, was die anderen Teams tun. "Ich bin mir auch sicher, dass wir das Auto weiterentwickeln werden, bis hin zu Melbourne. Es war also prinzipiell ein Testlauf mit einem Auto, das alle technischen Anforderungen für 2009 erfüllt. Von hier machen wir weiter. Wir haben gute Zuverlässigkeit - ich würde also sagen, es sieht sehr vielversprechend aus", sagte der Japaner gegenüber der offiziellen Website der Formel 1.

KERS hatte Nakajima allerdings nicht im Einsatz. Zwar war es einmal im Auto, aber es wurde nicht verwendet. "Ich habe diesen Knopf nie gedrückt." Deswegen konnte er dazu auch nur sagen, dass Williams weiter voll an KERS arbeitet, damit es so bald wie möglich voll einsatzfähig ist. "Momentan kann ich aber nicht sagen, ob wir es ordentlich verwenden werden können." An sich selbst hat er wegen KERS nur wenig getan. Zwei Kilo habe er abgenommen, aber mit dem Gewicht habe er ohnehin nie ein Problem gehabt. "Das könnte ein Vorteil sein, wenn wir KERS verwenden. Wenn ich aber Gewicht verloren habe, dann weil ich im Winter hart trainiert habe, um meine Fitness zu steigern."

Updates beim nächsten Test

Am Auto hat sich seit dem Launch laut Nakajima kaum etwas verändert, nur die Nase wurde etwas modifiziert. Bei den kommenden Tests soll es dann aber ein paar Updates geben, vor allem bei der Aerodynamik. Beim aktuellen Test steht deswegen auch einmal größtenteils Kilometersammeln auf dem Programm - für das Auto und für den Japaner. "Ein anderer Fokus sind die Slicks, aber das ist recht schwer, da sie bei den aktuellen Temperaturen nicht ordentlich laufen und wir immer viel Graining am Heck bekommen. Das sollte sich an den nächsten beiden Tagen aber ändern, da die Temperatur nach oben gehen wird. Wir hatten auch auf dem Plan, eine Rennsimulation zu machen, mit Boxenstopps und allem, damit wir wieder in den Rennmodus kommen", erzählte Nakajima.

Von Problemen blieb er bei seiner Arbeit weitgehend verschont, nur ein Sensor machte Schwierigkeiten, doch das war auch schon alles. Nicht nur deswegen blickt er entspannt nach vorne, sondern auch, weil er in seiner zweiten Saison auf mehr Erfahrung zurückgreifen kann. "Die Formel 1 ist nie leicht, aber verglichen mit vorigem Jahr kann ich etwas entspannter sein, da ich mich nun voll auf das Fahren konzentrieren kann." Eine Sorge seiner Mitstreiter teilt Nakajima aber, denn auch er glaubt, dass die breiten Vorderflügel vor allem in der ersten Kurve von Rennen doch recht leicht abgefahren werden könnten. "Abgesehen von dem Fahrer vorne ist das aber für alle gleich. Ich bin mir sicher, wir werden uns schnell daran gewöhnen." Beim Testen hatte er ohne Vordermann jedenfalls keinen Unterschied bemerkt, da er den Flügel nicht sah. Nur beim Abtrieb sei es deutlich zu spüren gewesen.