Adrian Newey zählt nicht gerade zu den schillernsten Persönlichkeiten in der Formel 1. Er trägt keine verrückten Outfits und zählt auch nicht zu den großen Sprücheklopfern. Dennoch hat kaum einer mehr Siegerautos designed als er. Mit dem RB5 versuchte der Chefdesigner von Red Bull Racing wieder an die Grenzen des Möglichen zugehen und wenn möglich sogar darüber hinaus.

"Wir haben in dieser Saison die größten Regeländerungen seit der Einführung von flachen Unterböden 1983. Ich nahm ein weißes Blatt Papier und versuchte die Neuerungen bestmöglich zu interpretieren. Wir haben aber nichts geändert, nur um etwas zu verändern", erklärte Newey bei der Präsentation des neuen Boliden. Mit dem Comeback der Slickreifen und dem KERS-System stand der Brite vor einer seiner größten Herausforderungen.

Gewichtsprobleme

"Die größten Veränderungen am Auto gehen mit den Slickreifen einher. Die meiste Belastung wirkt auf die Hinterreifen, daher musste ich beim Design mit der Gewichtsverteilung etwas nach vorne gehen", erklärte Newey. KERS stellte ein zweites Gewichtsproblem dar. "Erst musste das Gesamtpaket mit Fahrer, vollen Tanks, Motor, Getriebe stimmen. Erst danach konnte ich einen Platz für KERS suchen", erzählte Newey.

Auf dessen Schulter lag in den vergangenen Monaten die Last ein schnelles und standfestes Auto zu kreieren, mit dem Red Bull Racing endlich an der Spitze mitfahren kann. Ein schwieriges Unterfangen, denn Newey weiß, dass die Regeländerungen den Kampf noch enger machen werden. "Im vergangenen Jahr war das Feld sehr eng zusammen. Diese Saison werden nur ein oder zwei Teams es richtig hinbekommen und immer gewinnen", ist sich der Brite bewusst.