Ein bisschen geschmeichelt fühlte sich David Coulthard schon, als das Publikum, das gekommen war, um ihn auf der Autosport International Show zu sehen, erklärte, er sei auch weiterhin gern als Rennfahrer gesehen. Aber letztendlich meinte der Schotte, wären 15 Jahre aktive Formel 1-Laufbahn genug des Guten.

Sebst Coulthard staunte, wie schnell man vom Jungspunt zum alten Hasen wird., Foto: Sutton
Sebst Coulthard staunte, wie schnell man vom Jungspunt zum alten Hasen wird., Foto: Sutton

Eines aber versichert DC: dass er seine Laufbahn auf jeden Fall genossen habe. "Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist. Es kommt mir vor, als hätte ich erst gestern meine Karriere begonnen. Man muss die Momente einfach genießen und ich glaube, ich hatte viel Glück."

Allerdings hätte sich Coulthard auch ein Leben ohne Formel 1 vorstellen können, wenn es 1994 nicht geklappt hätte. "Ich hätte nie gesagt, dass mein Leben unvollständig ist, nur weil ich nicht in der Formel 1 gefahren bin." Und deshalb freut er sich nun auch umso mehr auf die Zeit, die nach der Königsklasse kommt. Er trauert nicht eventuellen vergebenen Chancen hinterher, denn die Vergangenheit, sagt DC, kann man sowieso nicht mehr ändern.

Besonders freut er sich im kommenden Jahr als Kommentator bei der BBC tätig sein zu dürfen. "Das ist eine völlig neue Erfahrung für mich. Ich hoffe, dass ich einen guten Job abliefern werde, dass ich für die Fans interessante Dinge erzähle." Seinen direkten Draht zu den Fans nutzte er dann auch gleich, um eine Bitte zu stellen. "Wenn ich es also falsch mache, schreibt an mich oder zur BBC, um Euch zu beschweren. Denn ich will es richtig machen."

Eine weitere Freude, die der 37-jährige nun voll und ganz genießen will, ist das Leben mit Freundin und Kindern. "Kinder sind schon etwas ganz besonderes. So ein kleines Wesen löst schon unglaubliche Gefühle aus," erklärte David Coulthard in Bezug auf Söhnchen Dayton, der im November geboren wurde. Wünschen würde sich Coulthard jedoch, dass Dayton nicht unbedingt zum Rennfahrer wird. "Eine etwas sichere Sportart wie Golf oder Tennis wäre mir lieber, aber wir werden ihn auch unterstützen, wenn er Rennfahrer werden möchte." Einen kleinen Helm, einen Rennanzug und ein Tretauto hat der Herr Papa jedenfalls schon gekauft.

Die unumgängliche Frage nach einer bevorstehenden Heirat von Freundin Karen Minier, beantwortete Coulthard geübt elegant. "Wir hatten noch keine Zeit über Hochzeitspläne nachzudenken." Wobei aber vor allem Freundin Karen die Vielbeschäftigte wäre.

Dass David Coulthard nach einer langen und auch erfolgreichen Karriere seine Bescheidenheit nicht verloren hat, ist eine seiner Qualitäten. So erkennt er ehrlich die Ehrungen eines Lewis Hamilton an und erklärt, warum er nicht zum 'Sir' ernannt wurde. "Um so eine Ehre zu erhalten, musst du schon etwas außergewöhnliches Leisten. Ich war zwar recht erfolgreich, aber Weltmeister bin ich zum Beispiel nicht geworden. Lewis hat erstaunliches vollbracht, einen bekannten Namen und ist ein guter Repräsentant für Großbritannien." Der Schotte ist damit auch nach Ende seiner aktiven Karriere dem Motto treu geblieben, dass anderen etwas zu neiden einen selbst nicht vorwärts bringe.