"Die Performance des Autos ist gut, wir befinden uns in einer starken Position", ist Ron Dennis zuversichtlich an die Erfolge des vergangenen Jahres anknüpfen zu können. Doch erst am 29. März, wenn das erste Rennen der Saison über die Bühne gegangen ist, wird man bei McLaren Mercedes hundertprozentig wissen, wo man steht.

Für den Briten steht es außer Frage, dass Lewis Hamilton das Zeug zum Doppel-Weltmeister hat. "Er ist ehrgeizig und selbstbewusst, ohne dabei arrogant zu sein", erklärt Dennis das Erfolgsgeheimnis seines Schützlings. "Ich werde die letzten eineinhalb Minuten des Brasilien-Rennens wohl nie vergessen. Die Leute am Bildschirm haben meine Anspannung sicher gesehen. Am Ende hat alles geklappt und jetzt haben wir einen britischen Weltmeister in einem britischen Team", erzählt Dennis auf der Autosport International Show.

Lob für Kovalainen

Im Schatten des Weltmeisters hat sich im vergangenen Jahr ein blonder Finne zu einem Top-Fahrer gemausert. "Heikki gehört körperlich und mental zu den besten Fahrern im Feld. Seine Leistung im Qualifying war im vergangenen Jahr einfach top", ist auch dem Teamchef die Entwicklung von Heikki Kovalainen nicht entgangen. Ob Dennis aber zulässt, dass ausgerechnet ein Finne im eigenen Team Lewis Hamilton 2009 die WM-Krone streitig macht, ist wohl eher unwahrscheinlich.

Man kommt zusammen, Foto: Sutton
Man kommt zusammen, Foto: Sutton

Allerdings scheint ein frischer Wind in die Formel 1 Einzug zu halten. Statt im geheimen Kämmerlein die Konkurrenz auszuspionieren, sitzen die Teamchefs an einem Tisch und versuchen gemeinsam die Formel 1 zu retten. "Probleme bringen die Menschen zusammen und die Krise betrifft nicht nur ein Team, sondern uns alle", weiß Dennis. Eine weltweit in Auftrag gegebene Marktanalyse soll neue Erkenntnisse bringen.

Was wollen die Fans?

"Die Formel 1 hat eine riesige Fangemeinde, die es zu behalten gilt. Daher ist es wichtig, zu wissen, was die Fans an der Formel 1 lieben und was nicht", erklärt der McLaren-Boss. Dementsprechend zurückhaltend äußert sich Ron Dennis zu der Einführung von Medaillen. "Ich bin für alles, was die Formel 1 besser macht."

In naher Zukunft will Ron Dennis sein Zepter an Martin Whitmarsh weitergeben - auch wenn er das Wort "Ruhestand" verabscheut. "Für mich ist es unvorstellbar, nicht mehr in den täglichen Prozess bei McLaren involviert zu sein. McLaren ist ein Teil meines Lebens", gesteht der 61-Jährige. "Doch es gibt noch so viele Dinge, die ich erleben will und für die ich in meinem bisherigen Leben keine Zeit hatte."