16 Jahre sind eine lange Zeit, selbst in der schnelllebigen Welt der Formel 1. Auch zwei Jahre nach seinem Rücktritt ist der Rekordweltmeister Michael Schumacher noch immer ein Synonym für die Königsklasse des Motorsports - und das nicht nur in Deutschland.

In 16 Jahren Formel 1 ist viel passiert, hat Michael Schumacher viel erlebt. Momente die ihn verändert, geprägt haben. Nach seinem F1-Einstieg 1991 bei Jordan hat er nie aufgegeben - selbst in den auswegslosesten Situationen hat er immer an sich und den Erfolg geglaubt; manchmal versuchte er auch ihn mit aller Gewalt zu erzwingen. Er war der große rote Motivator, der Mann mit dem größten Kampfgeist, dem meisten Einsatz und dem unbändigen Willen, unbedingt und um jeden Preis zu gewinnen.

Michael Schumacher kennt sich mit Champagnerflaschen sehr gut aus., Foto: Sutton
Michael Schumacher kennt sich mit Champagnerflaschen sehr gut aus., Foto: Sutton

Als der siebenfache Weltmeister rund eine Viertelstunde nach seinem Ausfall im vorletzten Rennen seiner Karriere an die Ferrari-Box zurückkam, spielten sich in Suzuka, dem Ort so vieler Schumacher-Triumphe und Titelfeten, Szenen ab, die schon zu diesem Zeitpunkt an Abschied und Resignation erinnerten: Schumacher bedankte sich bei seinen Mechanikern, baute sie auf und ging danach an den Kommandostand, um seine Ingenieure und Teamchefs ein vorletztes Mal abzuklatschen. Das Unerwartete, das schier Unmögliche war eingetreten: Schumacher hatte aufgegeben. Mit 10 Punkten Rückstand auf Fernando Alonso sah er vor dem letzten Rennen nicht mehr durch die verbissene "um jeden Preis"-Brille, er blieb Realist und schrieb den Traum vom 8. Titel ab. Durch einen Ausfall seines Gegners wollte er nicht Weltmeister werden.

Obwohl die Ära Schumacher in Brasilien 2006 wegen eines Qualifying-Problems und eines Reifenschadens im Rennen nicht standesgemäß mit einem Sieg endete, versank beim tränenreichen Abschied des großen M und S selbst der jüngste Doppel-Weltmeister der F1-Geschichte im Schatten der Bedeutungslosigkeit. Am Ende zählte eben nicht das Drama um den tragischen Abschied, sondern einzig und allein die Würdigung einer einzigartigen Karriere, die erbitterte Aufholjagd in seinen letzten 60 Formel 1-Runden - das war der bekannte Michael Schumacher, der niemals aufgab, auch nicht, wenn er nach 11 Runden schon kurz vor einer Überrundung stand. Mit solchen Glanzleistungen bleibt er seinen Fans auch als Hobbymotorradfahrer in Erinnerung - und mit sieben Weltmeistertiteln, achtundsechzig Pole Positions und einundneunzig Siegen.

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