Für Bruno Senna war die Nachricht vom Honda-Ausstieg natürlich ein böser Rückschlag - nach einem erfolgreichen Test im November schien sein Formel-1-Einstieg bei Honda praktisch sicher. Auch er, der Anfang der Woche noch wegen eines Sponsortermins in Japan gewesen war, bekam die Nachricht erst am Donnerstag, aus dem Internet, niemand vom Team hatte ihn zunächst offiziell informiert. Allerdings hatte ihn wohl schon ein bisschen unsicher gemacht, dass dort in Fernost ein Termin im Honda-Hauptquartier nicht zustande gekommen war.

"Wir müssen jetzt wieder in alle anderen Richtungen sondieren, sehen was sich vielleicht noch für Möglichkeiten auftun", so der Brasilianer gegenüber dem adrivo Motorsport-Magazin, der aber versucht, auch angesichts dieser Situation nicht nervös zu werden. "Solche Dinge passieren, es war und ist nie einfach, in die Formel 1 zu kommen - man muss einfach weitermachen und sehen, was sich ergibt."

Natürlich hoffe auch er, dass das ehemalige Honda-Team weiter bestehe, "und ich will auf keinen Fall da irgendwelche Türen zuschlagen, aber ich kann auch nicht ewig warten... Andererseits ist die Situation im Moment überall sehr schwierig und undurchsichtig, auch weil ja einige Reglementfragen, ob Motoren oder Testbeschränkungen, immer noch unklar sind. Man muss jetzt sehr flexibel sein."

Senna muss sich neu orientieren., Foto: Sutton
Senna muss sich neu orientieren., Foto: Sutton

Von den anderen eventuellen Möglichkeiten ist die bekanntere Toro Rosso - die Kontakte dorthin hat Senna nie wirklich abgebrochen, im Oktober gab es von dort bereits einmal ein offizielles Testangebot. Und auch wenn mit Gerhard Berger ein großer Senna-Fürsprecher weg ist - Sponsorgelder braucht Toro Rosso mit Sicherheit immer noch, und die wären mit einem Bruno Senna im Team garantiert leichter zu bekommen als mit Takuma Sato oder Sebastien Bourdais.

Was nicht so bekannt ist: Senna hat - nicht zuletzt durch seinen Manager Chris Goodwin - auch gute Kontakte zu McLaren-Mercedes, so war ja zeitweise im Sommer auch schon einmal die Rede von einer Möglichkeit als Testfahrer dort, in Kombination mit einem weiteren Jahr in der GP2 bei iSport. Jetzt, durch die enge Kooperation zwischen McLaren-Mercedes und Force India, könnten sich auch da noch einmal Möglichkeiten auftun. Schließlich gilt dort zumindest der Platz von Giancarlo Fisichella als noch nicht sicher - und marketingtechnisch würde einiges zusammenpassen: Zwei große Privatsponsoren von Bruno Senna, Santander und Hilton, sind auch McLaren-Geldgeber...