Der Trend Formel-1-Tests als Belohnung einzusetzen geht weiter: nachdem Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb am Montag für Red Bull und World Series Champion Giedo van der Garde für Renault testen durften, war am Donnerstag der MotoGP-Weltmeister Valentino Rossi an der Reihe.

Er fuhr in Mugello ganze 320 Kilometer (64 Runden) am Steuer des F2008, den Kimi Räikkönen bei den Rennen in China und Brasilien eingesetzt hat. Statt der Startnummer 1 für den ehemaligen F1-Champion prangte Rossis Nummer 46 auf dem Auto. Für Rossi war es nicht der erste F1-Test. Er fuhr schon 2005 und 2006 einige Einsätze in Fiorano, Mugello und Valencia, wo er zum ersten Mal auf andere F1-Fahrer traf.

Im Gegensatz zu damals ging es diesmal rein um den Spaß. Rossi plant keinen Umstieg auf vier Räder mehr. Zu Beginn lotete er ein bisschen das Limit aus und drehte sich ein paar Mal. Schnell war er trotzdem. Seine schnellste Zeit fuhr er am Nachmittag in 1:22.55 Minuten. Am Vormittag hatte er noch 1:23.76 Minuten für eine Runde gebraucht. "Es ist fantastisch und unglaublich, ein F1-Auto auf einer Strecke wie Mugello zu fahren", sagte Rossi. "Es macht auch Spaß, mit so guten Leuten zusammenzuarbeiten. Wir haben ziemlich gute Arbeit geleistet, sehr professionell und uns von Runde zu Runde verbessert."

Das gesamte Team feierte mit Rossi den Titelgewinn., Foto: Ferrari Press Office
Das gesamte Team feierte mit Rossi den Titelgewinn., Foto: Ferrari Press Office

Auch Teamchef Stefano Domenicali war zufrieden. "Valentino hat in Mugello schon einige außergewöhnliche Siege eingefahren", erinnerte er an die Motorraderfolge des Italieners. "Aber diesmal sind es zwei Tage voller Spaß für uns und Vale. Aber natürlich machen wir auch ernsthafte Arbeit, das sieht man daran, wie gut er sich physisch vorbereitet hat." Rossi sah darin aber keine Probleme: "Ich habe mich mit speziellem Nackentraining vorbereitet, aber der Tag war eher spannend als anstrengend."

Domenicali glaubt, dass Rossi ein exzellenter F1-Pilot gewesen wäre. "Aber er hat einen anderen Weg eingeschlagen." Am Freitag darf er noch einmal mit dem Ferrari Gas geben. Auch Rossi ist davon überzeugt, dass er ein guter F1-Piloten hätte werden können. "Ich hätte das Potenzial gehabt, um ein guter F1-Fahrer zu werden, wenn man sich die Ergebnisse von meinen früheren Tests in Fiorano und Valencia ansieht", wird er von ANSA zitiert. "Was ich aber nicht weiß, ist, ob ich ein Siegfahrer hätte sein können."