Toyota zahlt am schnellsten. Jetzt müssen sie nur noch schneller fahren., Foto: Sutton
Toyota zahlt am schnellsten. Jetzt müssen sie nur noch schneller fahren., Foto: Sutton

Laut einer internationalen Analyse des Wirtschaftsinformationsdienstes D&B Deutschland hatte Toyota in der abgelaufenen Saison 2008 zwar nicht das beste Auto, dafür jedoch die beste Zahlungsmoral. Das Formel 1-Team mit Sitz in Köln bezahlte seine Rechnungen im Schnitt fünf Tage vor dem vereinbarten Ziel und belegt damit Platz 1 auf dem D&B F1 Paydex.

Die Plätze dahinter belegen, nahezu gleichauf, die beiden Teams mit dem Roten Bullen im Namen. Wie in der Konstrukteurswertung liegt auch beim D&B F1 Paydex die anfangs schwächer bewertete Scuderia Toro Rosso vor dem großen Bruder Red Bull. Beide Teams zahlten die gesamte Saison über ihre Rechnungen pünktlich zum vereinbarten Zahlungstermin.

Die Top-Teams der Konstrukteurswertung sind beim Bezahlen ihrer Rechnungen nicht so schnell wie auf der Rennstrecke. Ferrari lässt sich im Durchschnitt 11 Tage Zeit, Forderungen zu begleichen. Bei McLaren sind es sogar 19 Tage. Auf pünktliches Zahlen bezogen sind Williams und Honda den Großen ebenbürtig.

Force India mit Abstand Letzter

Force India muss nicht nur auf der Strecke einen Zahn zulegen., Foto: Sutton
Force India muss nicht nur auf der Strecke einen Zahn zulegen., Foto: Sutton

Der Rennstall im Besitz des indischen Geschäftsmannes Vijay Mallya zahlt nahezu keine seiner Rechnungen vereinbarungsgemäß. Laut Analyse der im D&B DunTrade Programm gesammelten Zahlungserfahrungen müssen Lieferanten 75 Tage über den vertraglich vereinbarten Zeitpunkt hinaus warten bis Force India bezahlt.

Normalweise würden Geschäftspartner ein solches Geschäftsgebaren nur schwer akzeptieren. Doch nach eigenen Aussagen wird Mallya, Finanzkrise hin oder her, auch weiterhin Millionen in seinen Rennstall pumpen, um diesen am Leben zu erhalten.

Williams wird es schwer haben

Das Modell Force India beweist: Ein Überleben in der Formel 1 hängt zu allererst vom einem zahlungskräftigen Geldgeber ab. Außer bei Williams steht hinter allen anderen Rennställen das Engagement eines großen Konzerns, der das Fortbestehen garantiert. Daran orientieren sich auch Sponsoren bei der Vergabe ihrer Gelder. Williams bildet hier die Ausnahme und wird es trotz langer Motorsporterfahrung schwerer haben als andere, den Verbleib in der Königsklasse finanziell zu stemmen.

Angesichts der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise sowie schwindenden Sponsorenbudgets müssen alle Teams den Gürtel enger schnallen. Doch wie die letzten Bilanzen belegen, wird es für Williams eine harte Aufgabe, mit Kostensenkung und umfangreichen Sparmaßnahmen die Verluste der letzten beiden Jahre zu kompensieren.