Bis jetzt vertrat Sebastien Bourdais ja strikt die Philosophie, nie im Leben Geld für ein Renncockpit zu bezahlen, im Kampf um das Cockpit bei Toro Rosso ist er jetzt aber bereit, seine Prinzipien über Bord zu werfen. "Das Team hat mir eindeutig gesagt, dass es unbedingt Geld braucht. Um in der Formel 1 bleiben zu können, schaut sich mein Manager Nicolas Todt jetzt nach potentiellen Sponsoren um, die uns dabei vielleicht helfen könnten."

Er selbst sei in die Suche aber nicht involviert, "das ist schließlich nicht meine Aufgabe. Aber wir wissen, dass es so und so schwierig wird, erstens ist es schon sehr spät im Jahr, und zweitens natürlich gerade jetzt, in den Zeiten der Finanzkrise, da ist es ja besonders schwierig."

Dass er nicht nur gestern, sondern auch heute einen guten Testtag im Toro Rosso ablieferte, ist in dieser Situation für Bourdais nur ein schwacher Trost. "Ich bin hier sowieso nur gefahren, weil das Team einen Referenzwert gegenüber Buemi und Sato brauchte." Ob er in Jerez im Dezember wieder zum Einsatz komme, wisse er nicht: "Keine Ahnung wie es weitergeht..."

Franz Tost ließ allerdings schon mal durchblicken, dass STR auch dort mit drei Fahrern antreten werde - oder sollte der dritte neben Buemi und Sato etwa Rubens Barrichello sein? Der Brasilianer scheint, so meint zumindest Nicolas Todt zu wissen, tatsächlich zu versuchen, Geld aufzutreiben, um sich nach seinem sehr wahrscheinlichen unfreiwilligen Abgang bei Honda doch noch bei Toro Rosso einzukaufen. "Dass ein Fahrer mit seiner Historie, mit seiner Reputation, das tut, anscheinend tun muss, ist schon auch eine komische Situation", schüttelte Todt jr. nur den Kopf...