Kaum haben die Wintertests an Fahrt aufgenommen, ist die erste Testwoche schon wieder vorbei. Wie am Vortag beendete ein Red Bull-Pilot den Test als Erster. Sebastian Vettel fuhr erneut Bestzeit und konnte seine Rundenzeit vom Dienstag noch einmal unterbieten. In 1:19.295 Minuten war er rund eine halbe Sekunde schneller als sein ehemaliger Teamkollege Sebastien Bourdais. Hinter Vettel und Bourdais komplettierte Sebastien Buemi das RBR/STR-Trio an der Spitze der Zeitenliste.

Sebastien Buemi saß an allen drei Tagen im Toro Rosso., Foto: Sutton
Sebastien Buemi saß an allen drei Tagen im Toro Rosso., Foto: Sutton

Damit markierte an allen drei Testtagen ein Toro Rosso oder Red Bull die Bestzeit. Am Montag lagen Takuma Sato und Buemi vorne, am Dienstag belegten Vettel, Sato, Bourdais und Buemi sogar die ersten vier Plätze. Große Bedeutung kommt diesen Ergebnissen jedoch nicht zu. Im Gegensatz zu einigen anderen Teams, allen voran BMW Sauber und Honda, simulierten die roten Bullen nur die Abtriebslevel von 2009, hatten aber noch keine neuen Teile oder gar KERS im Einsatz. Stattdessen drehte sich alles um die neuen Slick-Reifen.

Die Zwischenfälle

Der Mittwoch begann wie der Dienstag: zunächst blieb Sebastian Vettel in der Boxengasse stehen. Anders als am Vortag schlugen diesmal jedoch keine Flammen aus den Bremsen. Das Bremsproblem wollte das Team ja auch gelöst haben. "Das ist vom Tisch und sollte nie wieder vorkommen", sagte Vettel am Dienstagabend. Zumindest beim Feuer stimmte das.

Nach 35 Minuten das nächste Déjà-vu: Nick Heidfeld rollte mit einem leeren Tank auf der Strecke aus. Wie am Montag und Dienstag absolvierte BMW Sauber einen "geplanten fuel run out", fuhr also bewusst den Tank leer, bis das Auto stehen blieb.

Bruno Senna absolvierte seinem zweiten F1-Testtag., Foto: Sutton
Bruno Senna absolvierte seinem zweiten F1-Testtag., Foto: Sutton

Auch die zweite rote Flagge des Tages ging auf das Konto eines BMW Sauber-Piloten. Christian Klien landete gegen 12:20 Uhr im Kiesbett. Das Team gab als Ursache ein Hydraulikproblem am Antriebsstrang an. Am Nachmittag zückten die Streckenposten nur noch einmal ihre Flaggen, um die Testsession zu unterbrechen: Giancarlo Fisichella blieb kurz vor 15:00 Uhr mit einem Getriebeproblem liegen.

Guter Tag für Senna

Richtig gut in Fahrt kam bei seinem ersten vollen F1-Testtag Bruno Senna. Der Brasilianer mit dem berühmten Nachnamen durfte nach seinem halben Schnuppertag am Montag den gesamten Tag an der Seite von Jenson Button testen, auf den ihn am Ende des Tages nur knappe drei Zehntel fehlten. Mit seinem letzten Reifensatz fuhr Senna konstante 1:21.6er Zeiten und war damit deutlich schneller unterwegs als sein Rivale im Kampf um das zweite Stammcockpit Lucas di Grassi, der seinen ganzen Testtag am Dienstag mit einer 1:22.283 Minuten abgeschlossen hatte.

Von den Topteams etablierte sich nur Gary Paffett als McLaren-Einzelkämpfer in der Spitzengruppe des Testfeldes. Der Brite fuhr mit einem herkömmlichen Silberpfeil sowie einem KERS-Auto, das auch schon an den Vortagen zum Einsatz gekommen war (diesmal aber nur für zwei In- und Outlaps genutzt wurde), und belegte hinter den drei roten Bullen Platz 4. Für Ferrari war am Schlusstag nur noch Luca Badoer unterwegs. Er setzte die Arbeiten an der Zuverlässigkeit des Motors und Getriebes sowie KERS-Tests für 2009 fort und reihte sich als Elfter vor den beiden Force India ein. Für die Inder war erneut McLaren-Tester Pedro de la Rosa im Einsatz.

Wie alle Teams konzentrierte sich auch Renault auf Arbeiten mit den Slicks und dem Abtriebslevel für 2009. "Der Vormittag war sehr arbeitsreich", sagte Nelsinho Piquet. "Das Auto fühlte sich mit den Einstellungen für 2009 immer noch seltsam an."