Lucas di Grassi war nach seinem zweiten Tag im Honda wesentlich zufriedener als am ersten: "Ich glaube, ich habe heute einen guten Job gemacht, den besten den ich konnte. Ich habe zusammen mit dem Team ein gutes Programm durchgezogen, wir haben das Auto in vielen Bereichen verbessert, ich konnte mich mit jedem Satz neuer Reifen steigern."

Unter gleichen Bedingungen hätte ihm auf den Teamkollegen Jenson Button nur eine Zehntel gefehlt, erklärte er, die fünf Zehntel aus der Zeitenliste seien nicht ganz repräsentativ, "und ein Zehntel bei zehn Jahren Erfahrungsvorsprung von ihm, das ist doch nicht viel." 110 Runden an einem Tag sei er in seinen ganzen Tests bei Renault auch noch nie gefahren, "das war mein Rekord, und es war auch ein langer Tag - aber ich hatte von der Fitness her kein Problem."

Dass er jetzt nur noch warten könne, was morgen Bruno Senna im gleichen Auto zeigt, versucht der 24-Jährige gelassen zu sehen: "Einer muss ja der erste sein, der fährt - jetzt bin das halt ich. Dadurch, dass wir heute schon einiges an Entwicklung an dem Auto weitergebracht haben, fängt Bruno jetzt morgen natürlich auf einem wesentlich höheren Niveau an als ich heute, aber ich denke, dass das Team das schon berücksichtigen wird."

Wobei zwischen den Zeilen durchzuhören ist, dass sich di Grassi wohl darüber im Klaren ist, dass seine Chancen auf ein Renncockpit bei Honda die geringeren sind, sollte Bruno Senna ebenbürtige Arbeit leisten und gleiches Potenzial zeigen. So reagierte er auf Fragen nach Gesprächen über weitere Testmöglichkeiten bei Honda eher unwirsch: "Natürlich würde ich gern, aber der Test ist vorbei, es hat keinen Sinn, jetzt über einen nächsten zu reden. Ich habe meinen Teil getan, jetzt muss ich einfach abwarten, was passiert."