Drei Fahrer, zwei Autos und drei Plätze in den Top-4. Bei Toro Rosso waren am Dienstagabend alle Beteiligten glücklich und zufrieden. "Es war ein tolles Gefühl und ich habe es wirklich genossen, im Auto zu fahren und mit dem Team zu arbeiten", freute sich Takuma Sato über Teil 2 seines F1-Comebacks. Nachdem sein erster Test im September vom Regen verkürzt wurde, konnte er in Barcelona ohne technische Probleme und ohne Wetterkapriolen rund 200 Runden an anderthalb Tagen abspulen. "Darüber bin ich sehr glücklich."

Ähnlich äußerten sich Sebastien Buemi und Sebastien Bourdais. "Ich bin mit dem Tag zufrieden, wir haben viel getestet und ich habe einen sehr positiven Eindruck bekommen", sagte Buemi. Bourdais war ebenfalls sehr happy, weil er auf Anhieb genauso schnell fahren konnte wie seine beiden Kollegen. Der Franzose übernahm am Nachmittag das Auto von Sato und setzte dessen Testarbeit fort.

Schätzungen für 2009

Im Mittelpunkt stand die Vorbereitung auf 2009. "Wir haben versucht, das Downforce-Niveau von 2009 zu simulieren", verriet Buemi. "Aber das ist immer schwierig." Dennoch gebe es eine Richtung für das nächste Jahr vor. Da es noch keine neuen Aerodynamikteile gibt, konzentrierte man sich vor allem auf Reifentests mit den neuen Slicks. "Mein Long Run war sehr gut und wichtig, da wir noch nichts über die Reifen wussten und sie verstehen wollten."

Auch Sato empfand seine Runden mit dem erwarteten 2009er Abtriebslevel als interessant. "Wir haben Änderungen am Setup ausprobiert und untersucht, wie die Reifen funktionieren." Das habe sehr gut funktioniert. "Die Slicks haben sehr viel Grip und sind bei diesen Bedingungen sehr konstant. Das kann in der Saison aber ganz anders aussehen."

Die Fahrerfrage

Buemi steht auf der Pole Position für ein STR-Cockpit., Foto: Sutton
Buemi steht auf der Pole Position für ein STR-Cockpit., Foto: Sutton

Welche Fahrer aus diesem Trio die Saison als Stammfahrer erleben werden, steht noch nicht fest. Buemi scheint die besten Karten zu haben - das bestätigt auch die Tatsache, dass er an allen drei Tagen durchgängig fahren darf. Sein Onkel kündigte zuletzt schon bald positive Kunde an, er selbst hält den Ball lieber noch flach.

"Momentan konzentriere ich mich auf meine Arbeit, wenn die gut ist, spricht das für sich selbst", so der Schweizer, der natürlich am liebsten schnell eine Bestätigung erhalten würde. "Es ist für das Team wichtig, bald eine Entscheidung zu fällen, um noch dieses Jahr einen Test mit den Stammfahrern zu haben."

Bourdais ist sich seiner Zukunft im Team noch nicht sicher. Er glaubt, dass im Moment vieles vom Geld abhängt und sein Team noch jemanden sucht, der ein Budget mitbringt. Entsprechend könnte die Entscheidung im schlimmsten Fall erst im Januar fallen.

Sato kein Paydriver

Ein solches Budget soll manchen Quellen zu Folge Sato mitbringen. Der Japaner selbst streitet das aber ab. "Ich habe kein Budget", betonte er. Er würde, wenn möglich, seine persönlichen Sponsoren als Teamsponsoren einbringen, aber nur, um so das Team stärker zu machen, "nicht um mir das Cockpit zu kaufen", sagte der Japaner. "Ich hoffe, dass sich das Team für mich entscheidet, aber ich kann kein großes Budget bieten."

Trotzdem könnten seine Partner in der aktuellen Wirtschaftslage ein kleiner Bonus sein. Wie es weiter geht, weiß er allerdings nicht. "Ich habe jetzt alles getan, was ich im Cockpit und in der Arbeit mit den Ingenieuren tun konnte", so Sato. "Jetzt muss ich abwarten, wie sich das Team entscheidet. Ich bin aber zufrieden, überhaupt dabei gewesen zu sein." Der Sinn des Tests sei aber natürlich gewesen, nächstes Jahr Rennen zu fahren - und nicht, die Winterzeit tot zu schlagen.

"Ich bin hier, um die Chance beim Schopf zu packen", kündigte er an. "Ich möchte Rennen fahren. In den letzten Jahren gab es einige gute Erinnerungen bei Super Aguri, aber als Fahrer wollte ich immer ein konkurrenzfähigeres Paket." Jetzt sieht er eine Chance darauf. "Mit dieser tollen Atmosphäre im Team und diesem Auto wäre es ein Traum, 2009 Rennen zu fahren."